November 2008

Ypsilantis Nemesis – Hessen kann aufatmen

Von Sabine Reul

Endlich hat das absurde Schauspiel in Wiesbaden ein Ende. Dank vier Abweichlern in der SPD-Landtagsfraktion wird Hessen eine Regierung erspart, die das Land offenbar einem chaotischen Cocktail aus neurotisch anmutenden Ressentiments gegen Roland Koch, Industrie, Wachstum, Straßen, Flughäfen und fossile wie nukleare Energieträger unterwerfen wollte. mehr

Die Kritik an Josef Ackermann ist verantwortungslos!

Von Alexander Horn

Die Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann, er würde „sich schämen“, wenn sein Institut in der aktuellen Finanzkrise Staatsgeld annehmen müsste, hat ihm heftige Kritik von allen Seiten eingebracht. Nachvollziehbar ist das nicht. Gibt es einen besseren Grund für Scham als den, auf das Geld der Steuerzahler angewiesen zu sein, um eine Bank zu retten? mehr

Keine Leukämie durch AKWs

Von Thilo Spahl

Anfang Oktober veröffentlichte das Bundesumweltministerium die Pressemeldung „Ursachen für erhöhte Krebsraten bei Kindern in der Nähe von Atomkraftwerken weiter unklar“. Grund genug für die Medien, nochmals zu vermelden, dass Kinder unter fünf Jahren, die im Umkreis von fünf Kilometern um Atomkraftwerke wohnen, öfter an Leukämie erkranken, als zu erwarten wäre. Eine sehr einseitige Interpretation, denn tatsächlich besagt die Pressemitteilung etwas anderes. mehr

Afrika

Die Entmündigung Simbabwes

Kommentar von Brendan O’Neill

Mitte September einigten sich Oppositionsführer Morgan Tsvangirai und der Präsident Robert Mugabe auf Druck der internationalen Gemeinschaft und unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung. Der Verlierer dieses Prozesses ist die Bevölkerung des Landes. Wie die Menschen in Simbabwe um ihr Wahlrecht gebracht wurden. mehr

Afrika

Es gibt keinen neuen Kampf um Afrika

Analyse von Stuart Simpson

Die intensiver werdenden Wirtschaftsbeziehungen Chinas zu Afrika sind für den Westen keineswegs eine Bedrohung – vielmehr profitieren alle bedeutenden Volkswirtschaften davon, wenn Afrika kein „hoffnungsloser Fall“ mehr ist. mehr

Entwicklungspolitik

Ein Morgenthau-Plan für Entwicklungsländer?

Interview mit Klaus Lampe

In der Debatte über die Ausrichtung der Entwicklungspolitik fehlt es nicht an akademischen und theoretischen Empfehlungen. Doch welche praktischen Konsequenzen hat das Primat der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes für die Menschen? Barbara Off sprach mit Klaus Lampe, einem erfahrenen Praktiker der Entwicklungszusammenarbeit. mehr

Forschung & Innovation

Die radikale Humanität der Wissenschaft

Essay von Raymond Tallis

Warum genießen wissenschaftlicher Sachverstand und die Wissenschaften insgesamt einen so schlechten Ruf, während unsinnige Behauptungen über die Wissenschaften oder wissenschaftlich verbrämter Unsinn Hochkonjunktur haben? Die Ursache liegt in einer Reihe weit verbreiteter Vorurteile und Mythen: etwa, dass die Wissenschaft unüberwindbare Schwierigkeiten erzeuge, dass sie nicht in der Lage sei, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, und wenn doch, so nur zu einem zu hohen Preis und zulasten menschlicher Werte. Diese Vorstellungen zu entkräften ist die Voraussetzung dafür, dass die öffentliche Wertschätzung von Wissenschaft gesteigert werden kann. mehr

Wirtschaftswachstum

Editorial

Von Thomas Deichmann

Zu Tode „entwickelt“ - Einige klassische Entwicklungsländer haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu Schwellenländern hoch gearbeitet. Nun sind sie drauf und dran, im Schatten der Finanzkrise ihre Weltmarktpositionen gegenüber den alten Platzhaltern auszubauen. Eine Verschiebung des internationalen Kräftegleichgewichts ist eine unabdingbare Folge des aktuellen Geschehens an den Finanzmärkten. Für diejenigen, für die es bislang schon schlecht aussah, bleibt es indes prekär. mehr

September 2008

Doping

Debatte: Doping

Von Matthias Heitmann und Stefan Chatrath

Von der EURO 2008, bei der die ausgeprägte Fitness der russischen Mannschaft Anlass für Spekulationen bot, über den Doping-Dauerbrenner Tour de France bis hin zu den Olympischen Spielen in Peking – der Sportsommer 2008 lieferte wieder ausreichend Stoff für die Dopingdebatte. Die ihr zugrunde liegende Standpunkte werden jedoch nur selten hinterfragt, und die Protagonisten begegnen sich zu selten auf Augenhöhe. Novo widmet sich seit Längerem intensiv dem Thema „Doping“. In dieser Debatte treffen die beiden Novo-Redakteure Matthias Heitmann und Stefan Chatrath auf Steffen Moritz, Vorstandsmitglied von Sport Transparency – Für den Sauberen Sport e.V., ein Verein, der Projekte und Aktionen zur Aufdeckung und Prävention von Doping, Täuschung und Korruption im Sport unterstützt. Beide Seiten eint die Unzufriedenheit ob des aktuellen Umgangs mit der Doping-Problematik; ihre Standpunkte und Lösungsansätze sind jedoch sehr unterschiedlich. mehr

Europa

Antiamerikanismus und die Suche nach dem Sinn

Kommentar von Julian Namé

Amerikakritische Sentiments sind in Europa weit verbreitet; sie prägen auch die Wahrnehmung des US-Wahlkampfs. Während Barack Obama vielen Europäern als Hoffnungsträger gilt, steht der Republikaner John McCain für das „alte“ Amerika. Julian Namé fragt nach Inhalt und Ursprung des europäischen Antiamerikanismus und stellt fest, dass es eher um das Selbstverständnis des alten Kontinents als um eine fundierte Kritik an der Neuen Welt geht. mehr