Antisemitismus

Israelis und Juden, die in Deutschland leben, spüren und fürchten ihre wachsende Isolation. Gerade die Kritik am Staat Israel wird immer populärer. Was steckt wirklich dahinter? Die meisten Kritiker weisen den Vorwurf des Antisemitismus entschieden von sich. Trotzdem können sie kaum bestreiten, dass sich hinter der Israelkritik nicht selten eine Dynamik verbirgt, die an alte, hässliche Vorurteile erinnert. Dazu gehört die Vorstellung, alles Böse ginge vom jüdischen Staat aus. Das Verlangen, einen Schuldigen für Kriege, Unruhen oder Terror in einer zunehmend unüberschaubaren Welt zu finden, ist so einfach wie falsch. Wir wenden uns gegen den Trend, Israel zum Sündenbock oder zum neuen Schurkenstaat der Welt abzustempeln. Wir lehnen die Stigmatisierung von Ländern (Israel), Religionen (Juden oder Moslems) oder auch Berufsgruppen (Banker) ab. Die tragische Situation im Nahen Osten und die Zusammenhänge zwischen der deutschen und der jüdisch-israelischen Geschichte sind komplex. Einfache, vorgegebene Reaktionsmuster werden uns nicht helfen, sie zu verstehen.

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