Sozialstaat

Es ist richtig und ein Gebot der Humanität, dass die Gesellschaft hilfsbedürftige Menschen unterstützt. Das Ziel jeder staatlichen Unterstützung muss es aber sein, dass die Hilfsempfänger so schnell wie möglich wieder ohne sie auskommen können. Der Sozialstaat hat sich merklich von diesem emanzipativen Anspruch entfernt. Das heutige Wohlfahrtsmodell basiert auf der therapeutischen Prämisse, wonach im Grunde alle Menschen in unterschiedlichem Ausmaß von einem omnipräsenten Staat und seinen Institutionen beraten, betreut und zu einem gesünderen und besseren Lebensstil erzogen, verführt oder gedrängt werden müssen. Gefördert werden Abhängigkeit und Entsolidarisierung statt Unabhängigkeit und gesellschaftliches Miteinander. Deswegen brauchen wir eine politische Debatte über die Grenzen des interventionistischen Sozialstaates.

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Von Alexander Horn

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