Illustration: Jan Vismann

Gaming & Filme

Unterhaltung und Spielen gehören zum Menschsein. Der Umgang mit entsprechenden Medien wird allerdings vielgestaltiger Regulierung unterworfen. So unterliegen in Deutschland z.B. Filme und Computerspiele einem System faktischer staatlicher Zensur. Unter dem Banner des Jugendschutzes wird dabei sogar Erwachsenen der Zugang erschwert. Bürger degradiert man zu unmündigen Konsumenten, die vor bestimmten Gewaltszenen, historischen Symbolen oder Sexdarstellungen geschützt werden müssten. Moden der politischen Korrektheit und einseitige Filmförderung schränken Kunst in ihrer Freiheit ein. Viele Entwickler von Computerspielen und Filmregisseure sehen sich genötigt, die Schere bereits im Kopf anzusetzen. Computerspiele(r)n wird außerdem gerne Frauenverachtung unterstellt, meist von Außenstehenden. Mithin bleibt nicht einmal die Fantasie des Einzelnen, etwa bei Rollenspielern oder Ego-Shootern, von Bevormundung verschont, sondern wird zur sozialen Gefahr hochstilisiert.

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Von Bill Wirtz

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Essay von Maren Thom

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Computerspiele: Jagd auf virtuelle Nazis

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Nazi-Symbole in Computerspielen fallen in Deutschland der Zensur zum Opfer, obwohl sie nicht anders verwandt werden als in üblichen Spielfilmen. Diese und weitere Ungereimtheiten im ‚spielerischen‘ Umgang mit der NS-Vergangenheit nimmt Alexander Jäger unter die Lupe mehr

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In unserer von Fortschrittspessimismus geprägten Zeit wünscht man sich mal wieder ein Hollywood-Meisterwerk, das einem Glauben an die Zukunft vermittelt. Tomorrowland gelingt das trotz Staraufgebot nicht. Inhalt und Botschaft sind zu seicht. Eine Kritik von John A. mehr

Filmförderung: „Mit dem eisernen Besen durchkehren“

Von Uwe Boll

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Aufgrund einer Blitzindizierung wird das Computerspiel Dying Light auch für Erwachsene nicht erhältlich sein. Anders als in unseren Nachbarländern unterliegen Medien in Deutschland einer zensurartigen Indizierung. Zweifel am Vorgehen der Jugendschützer mehr

Gamergate: Die Gedanken sind nicht mehr frei

Kommentar von Brendan O’Neill

Eine australische Kaufhauskette hat nach einer Petition das Computerspiel Grand Theft Auto V aus den Regalen genommen, weil dessen Inhalte frauenfeindlich und gewaltverherrlichend sein sollen. Gegen die Zensur unserer Fantasie wehrt sich Brendan O’Neill mehr

Übers Ziel hinaus geschossen

Analyse von David Fahnert

Die Verleihung des deutschen Computerspielpreises an den Ego-Shooter Crysis 2 löste Kritik aus. Ein "Killerspiel" sei nicht preiswürdig. Diese Kritik zeugt ebenso wie die Reaktionen darauf von Infantilität und mangelnder Ehrlichkeit. Plädoyer für mehr Realitätssinn mehr

Haben Zombies Menschenrechte?

Analyse von Alexander Jäger

Das Grundgesetz schließt Zensur explizit aus. Trotzdem sind in Deutschland rund 200 Spielfilme und 13 Computerspiele verboten. Wie kann das sein. Über Geschmack lässt sich streiten, über Geschmackszensur in einer freiheitlichen Gesellschaft eigentlich nicht mehr