Sterbehilfe

Soll Hilfe zum Sterben staatliche Anerkennung erfahren? Das ist ein Kernpunkt der Kontroversen um die Sterbehilfe. Sollen Ärzte mit ihren Apparaten bis zum bitteren Ende um das Leben eines Patienten kämpfen – auch wenn der gar nicht mehr will? Weshalb hat die Debatte überhaupt in Europa so stark an Bedeutung gewonnen, obwohl das Sterben seit jeher Teil des menschlichen Lebens war? Nicht wenige Vertreter verschiedener Standpunkte in der Debatte wünschen sich klare gesetzliche Regelungen in der einen oder anderen Richtung. Man kann aber bezweifeln, ob der assistierte Suizid überhaupt etwas in der Sphäre staatlich sanktionierten Rechts zu suchen hat, schließlich hat es ihn auch so schon immer gegeben. Das Sterben politisch durchzuregulieren, erscheint nicht wünschenswert, eine juristische Standardisierbarkeit des Sterbeprozesses aus humanistischer Sicht nicht erstrebenswert. Gerade freiheitsliebende Menschen sollten ernsthaft über den Wert der Sterbehilfe debattieren.

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Wer in einer gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert ist, dessen Gesundheit wird durch den Staat fremdbestimmt. Gesetze begrenzen die Behandlungschancen der Versicherten. Der Staat leistet unfreiwillige Sterbehilfe. mehr

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