27.11.2015

Freiblickinstitut: Expertendiskussion über Sterbehilfe zum Nachhören

Von Novo-Redaktion

Im Vorfeld zur Entscheidung des Bundestags zur Neuregelung der Sterbehilfe diskutierten Experten bei einer Veranstaltung des Freiblickinstituts über das Thema. Die Podiumsdiskussion kann nun online nachgehört werden. „Gewerbsmäßige“ Sterbehilfe ist inzwischen verboten worden

Sollte es Ärzten und anderen erlaubt sein, beim Sterben zu helfen. Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Diese Frage hat der Bundestag im November neu geregelt.

Aktive Sterbehilfe stand dabei nicht zur Debatte. Die Vorschläge reichten dabei von einer Beibehaltung der jetzigen Rechtslage bis hin zu starken Einschränkung des sogenannten „assistierten Suizids“. Die einen betonten ethische Prinzipien. Die andern forderten, es müsse erlaubt sein, über den eigenen Tod selbst zu bestimmen. Gegner wie Befürworter kamen aus allen Parteien und weltanschaulichen Richtungen.

Man wollte, so ein Statement der Gegner des assistierten Suizids „eine Begleitung in den Tod“ fördern, aber nicht eine „Beförderung in den Tod“. Palliativmedizin und andere Hilfe reichten aus, um das Sterben erträglicher zu machen. Die Befürworter hielten dagegen, dass Schwerkranke in Würde sterben können sollten, ohne sich vor einem Zug werfen zu müssen. Sie verwiesen darauf, dass eine Mehrheit der Bevölkerung für eine liberale Regelung sei.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bezeichnete die Pläne zur Neuregelung als eines der anspruchsvollsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben in dieser Wahlperiode. Doch weshalb hat die Debatte überall in Europa so stark an Bedeutung gewonnen, obwohl das Sterben seit jeher Teil des menschlichen Lebens war? Gibt es ein Recht, über den eigenen Tod zu entscheiden? Gibt es überhaupt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben, das direkt aus dem Recht auf eigene Lebensgestaltung abgeleitet werden kann?

Die Podiumsdiskussion können Sie sich jetzt online komplett anhören:

 

Es diskutierten:

  • Prof. Dr. Monika Frommel, Juristin, ehemalige Direktorin des Kriminologischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • Barbara Hackenschmidt, Mitglied des Landtags Brandenburg(SPD), 2. Vorsitzende Frauenbrücke Ost-West e.V.
  • Prof. Dr. Boris Kotchoubey, Institut für medizinische Psychologie, Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Rosemarie Will, Bundesvorstand Humanistische Union
  • Dr. Kevin Yuill, Autor: Assisted Suicide: the liberal, humanist case against liberalization

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