20.11.2019

Vegetarismus und Wissenschaft

Von Klaus Alfs

Titelbild

Foto: HealthyFoodImages via Pixabay / CC0

Bei richtiger Ernährung kann auch die/der Forscher*in Höchstleistungen erzielen.

Viele Fragen der vegetarischen Ethik sind so sperrangelweit offen, dass bisher niemand auf die Idee gekommen ist, sie auch nur zu denken. Es herrscht also großer Nachholbedarf, schließlich geht es um die Zukunft unseres Planeten, unserer Kinder, Rinder, Inder, Tinder oder was auch immer.

In einer Dissertation wurde zum Beispiel die Frage aufgeworfen, ob echte irische Männer Vegetarier sein können. Ich hätte darauf mit Hubertus Heil geantwortet: „Diese Frage stellt sich so jetzt nicht“. Aber nein, es musste eine empirische Untersuchung her! Und zwar „unter Einbeziehung des Karnevalsgedankens in die Frau“ bzw., da „Frau“ ja auch nur ein Konstrukt ist, unter Einbeziehung des Dings in das Bums mit Hilfe von Diesem und Jenem.

Und schon gehen weitere Fragen in Stellung. Wie steht es eigentlich um die Nordiren? Die Schotten? Die Waliser? Vielleicht sollte man den Brexit in die Untersuchung mit einbeziehen? „Can A Real Brexiteer Open Up A Can Of Beer?“ Oder: „The Brexit-Paradoxon: On The Inconsistency Of Getting Rid Of The European Union And Not Getting Rid Of Eating Meat. A Multiple Choice Approach“.

Unterdessen braut sich nebenan Einiges zusammen. Greta (!) Gaard kommt in Faard:

Logisch. Wenn Ökofeminismus das Kind des Feminismus ist, ist vegetarischer Ökofeminismus sein – ihr? – Enkelkind. Und wir alle wollen doch eine enkeltaugliche Welt. Also kann es gar keine andere Lösung globaler Probleme geben als den vegetarischen Ökofeminismus. Näheres zu derlei Verwandtschaftsverhältnissen erfahren Sie bei Hedwig und ihrem Mann Helmut (Tante und Schwippschwager).

"Logisch. Wenn Ökofeminismus das Kind des Feminismus ist, ist vegetarischer Ökofeminismus sein – ihr? – Enkelkind."

Doch ich bleibe ratlos bei der Frage: Can A Real Irishman Be A Vegetarian Ecofeminst And A Genderman In One Person? Außerdem leide ich schmerzlich darunter, dass jeglicher Cat-Content fehlt. Katzen müssen einfach mit rein. Und Fischotter! Sooo cute! Also vielleicht: Can A Real Irishman Be A Vegetarian Ecofeminist And a Genderwoman in One Person and Feed His Cats With Otters Which Were Killed On The Highway? For if the vegetarian cat can bee seen as the offspring of the carnivorous cat, the roadkill fed cat may be a golden medium way on Route 66.

The offspring of the roadkilled otter can surely be seen as half-orphaned. Hence the moral status of half-orphaned otters maybe different from the moral status of half-orphaned orcas, because orcas can eat otters in one piece but otters cannot eat orcas in one piece. Furthermore a half piece of a full-orphaned orca is not the same as a half piece of a half-orphaned otter because there is a quarter in it which is not in the orca. So maybe we have to quarter the moral status of the former through the half of the latter or vice versa. Is it then allowed to feed half-orphaned otters with full-orphaned orcas which were killed by torpedos?

Please send me a Review Essay! A Dissertation! I languish for it.

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