09.10.2023

Islamistischer Terror gegen Israel

Von Sabine Beppler-Spahl

Titelbild

Foto: Buecherwurm_65 via Pixabay / CC0

Wer die Angriffe auf Israel als einen Akt des Widerstands oder sogar der Befreiung feiert, hat den letzten Rest seiner moralischen Glaubwürdigkeit verloren.

Israel befindet sich im Krieg. Die Bilanz bisher: Über 700 getötete Israelis. Tausende Verletzte und über 100 Menschen, die als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Viele von ihnen, darunter Frauen, Kinder und Alte werden, wie glaubwürdige Videos auf Twitter zeigen, schwerstens misshandelt. Der Angriff begann, fast auf den Tag genau, 50 Jahre nach dem Yom-Kippur-Krieg. Auch damals wurden Tausende israelische Soldaten bei einem Überraschungsangriff, der von Ägypten und Syrien ausging, getötet. Diesmal aber ist es, wie die Journalistin Melanie Philips schreibt, schlimmer. Was sich seit dem Wochenende abspielt, hat den Charakter eines Pogroms.

„Der Angriff galt Zivilisten. Das passt in das Schema der Hamas, die eine offen antisemitische und terroristische Agenda hat."

Dass in manchen deutschen Städten Menschen auf die Straßen gehen, um die Brutalität zu bejubelten, löst nun – zurecht – Entsetzen aus. Doch die Frage ist: Sollte es uns überraschen? In den letzten Jahren hat sich eine einflussreiche und lautstarke „Anti-Israel-Koalition“ gebildet. Sie setzt sich zusammen aus bestimmten radikalen islamistischen Gruppen, aber auch aus Mitgliedern der pseudo-progressiven neuen Linken. Es ist in diesen Kreisen seit langem üblich, Israel als Schurkenstaat oder sogar Apartheitsstaat zu diskreditieren. Zu dem Selbstverständnis dieser Koalition gehört es auch, die Palästinenser – ungeachtet des Terrorproblems – zu Opfern zu erklären. Sich selbst stellt man als Kämpfer für die gerechte Sache dar.  

Diese „gerechte“ Sache hat sich nun endgültig von ihrer wahren Seite gezeigt. Der Angriff vom Wochenende galt Zivilisten. Das passt in das Schema der Hamas, die eine offen antisemitische und terroristische Agenda hat. Ihre Gründungscharta ruft zu einem apokalyptischen „Kampf gegen die Juden" auf und noch im Jahr 2021 verlangte ihr ehemaliger Innenminister, „die Köpfe der Juden mit Messern abzuschneiden".

„Kein Staat kann einen solch brutalen Angriff auf seine Bürger tolerieren." 

Und trotzdem weigern sich manche Kommentatoren immer noch, diese Wahrheit anzuerkennen. Selbst jetzt zieren sie sich, den Aggressor zu benennen. „Die Kämpfe zwischen Israel und den Palästinensern dauern an“, heißt es z.B. in der Süddeutschen Zeitung. Aus den Terroristen machen die Redakteure „bewaffnete palästinensische Kämpfer“. Diese Apologeten kritisieren die „neue Spirale“ der Gewalt, die nun ausgelöst sei. Sie meinen damit nicht die Terroristen, sondern Israels Reaktion. Dabei ist klar, dass kein Staat einen solch brutalen Angriff auf seine Bürger und seine Grenzen tolerieren kann. Dass Israel nun eine gefährliche Bodenoperation starten muss, um zu versuchen, die Geiseln zu befreien, ist von den Terroristen gewollt. Für sie haben auch die unbeteiligten Menschen im Gaza, die nun aufgerufen wurden, ihre Häuser zu verlassen, keinen Wert. Sie dienen ihnen als Mittel zum Zweck.

Es ist gut, wenn deutsche Politiker ihre Solidarität mit Israel bekräftigen. Richtig ist auch die Forderung, keine EU-Gelder mehr nach Gaza zu schicken. Einem Bericht zufolge hat die Bundesregierung in diesem Jahr Zusagen für Hilfsgelder nach Gaza in Höhe von über 340 Millionen Euro getätigt. Vor allem aber sollten uns die Jubelfeiern in manchen Stadtteilen Berlins und anderswo, als die Bilder der brutalen Angriffe auf israelische Zivilisten die Öffentlichkeit erreichten, zu denken geben. Sie zeigen, dass auch wir ein ernstes Problem haben. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir erkennen, dass es längst nicht mehr allein um Israel geht. Der Kampf gegen Terror und Barbarei muss auch hier geführt werden. Wer die Terrorattacken als einen Akt des Widerstands oder sogar der Befreiung feiert, hat den letzten Rest seiner moralischen Glaubwürdigkeit verloren.

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