21.12.2022

Freiheit durch Kreuzigung

Von Oleg Dik

Cancel Culture lässt sich auch aus religionshistorischer Perspektive betrachten. Der Gott, der sich „canceln“ lässt, bringt durch seine Schwäche eine starke Gesellschaft hervor.

Das Phänomen Cancel Culture ist ein Ausdruck der Unsicherheit über den Bedeutungshorizont der Menschenwürde als höchstes Ideal unserer Gesellschaftsordnung. Das alte Ideal vom sakralen Individuum, welches aus der judeo-christlichen Erzählung hervorgegangen ist und durch Rituale aufrechterhalten wird, zerbröckelt. In diesem Sinne ist das gegenwärtige Phänomen der Cancel Culture ein Symptom der Götterdämmerung. 1 Anstatt an der Oberfläche zu kratzen, möchte ich die gemeinsamen Wurzeln der sich widersprechenden Positionen im gegenwärtigen Konflikt freilegen.

Wenn meine genealogische Sicht von Cancel Culture plausibel ist, dann sind pragmatisch-säkulare Lösungsvorschläge zur Befriedung dieses Konflikts naiv. Der einzige Weg der Reetablierung des sakralen Individuums wäre das Beispiel der hebräischen Propheten und des christlichen Gottes: radikale Kritik der Götzen und Kreuzigung der Ideale. Eine Gesellschaft, die nicht bereit ist, nach dem höchsten Gott zu suchen und ihm zu opfern, wird sich vor Götzen niederwerfen und von ihnen zerrissen werden. Entweder – oder. Das ist der positive Effekt der Cancel Culture: Cancel Culture als Symptom zwingt dem Einzelnen eine Entscheidung ab, nach dem, was nicht nur ihn, sondern die Gesellschaft als ganze unbedingt angeht. Die europäischen Gesellschaften zentrieren sich traditionell um einen nahöstlichen Gott, der sich „canceln“ lässt, aus der vollen Gewissheit, dass Wahrheit wieder zum neuen Leben aufersteht. Menschliche Maximalfreiheit entspringt paradoxerweise aus einer kontinuierlichen gesellschaftlichen Kritik und Vernichtungsmöglichkeit ihrer Ideale. Menschliche Freiheit des Wortes und der Tat ist also dem Einzelnen nicht verfügbar, sondern nur geliehen durch den gekreuzigten Gott. Der Gott, welcher sich canceln lässt, bringt durch seine Schwäche eine starke Gesellschaft hervor.

Die Illusion der individuellen Freiheit im Cancel Culture Konflikt

In der Debatte um Cancel Culture scheint es um Freiheit zu gehen. Die eine Seite beansprucht die Meinungsfreiheit und begründet sie meist utilitaristisch. Aufgrund der menschlichen epistemischen Begrenzung müsse gerade die Minderheitenmeinung gehört werden. Dies führe zum besseren Verstehen komplexer Probleme und begünstige ihre Lösung. Ich bin diesem Argument, das einleuchtend von John Stuart Mill 2 dargelegt wurde, nicht abgeneigt. Wenn wir jedoch denjenigen, die für Ausschluss bestimmter Meinungen und Personen aus dem öffentlichen Diskurs eintreten, nicht einen reinen Willen zur Macht unterstellen, dann haben sie eine ähnliche Argumentationsstruktur: Aufgrund des Übels x, muss y als Mittel eingesetzt werden, damit z erreicht wird. Es geht also in beiden Fällen um die Frage, ob ein Tabu überschritten werden darf. Die Antwort darauf hängt von dem angenommenen Ideal ab. Das Ideal für die erste Gruppe ist meist die Würde des Individuums, welche primär durch Meinungsfreiheit zur Geltung kommt.

Die zweite Gruppe cancelt oft im Namen der sozialen Gerechtigkeit, welche sie auch in der Menschenwürde verortet. Sie sieht sich als Beschützerin diskriminierter Minderheiten, die zum Beispiel Schutz vor Verletzung durch Sprache verdienen. Freiheit des Individuums wäre demnach nicht das höchste Ideal und müsste um der höheren sozialen Gerechtigkeit willen geopfert werden. Die letzte Frage ist also die nach dem höchsten Wert. Und dieser höchste Wert der Menschenwürde ist ein vager Begriff, der durch unterschiedliche Rechte gefüllt wird. In ihrer Schwachheit entfaltet diese vage Idee jedoch ihre Stärke, weil sie ein hinreichendes Fundament für eine plurale Gesellschaft bietet. In der Praxis müssen jedoch die unterschiedlichen Rechte interpretiert und ausgehandelt werden. Die Krux liegt in der Verhältnismäßigkeit.

„Menschliche Maximalfreiheit entspringt paradoxerweise aus einer kontinuierlichen gesellschaftlichen Kritik und Vernichtungsmöglichkeit ihrer Ideale.“

Der Satz „Die Menschenwürde ist unantastbar.“ verweist über den bloßen zwischenmenschlichen Konsenshorizont hinaus. Das Prinzip, auf welchem unser Rechtsstaat aufbaut und unsere gesellschaftliche Ordnung ruht, hat einen religiösen Ursprung. In diesem Satz wird auf die höhere religiöse Autorität verwiesen, die erst die Menschenwürde begründet und der sich auch der Staat unterordnen muss. Die Individualrechte sind Abwehrrechte gegen den übergriffigen Staat. Imaginäre göttliche Autorität steht dem Individuum als Beschützerin bei, gegen den Staat. Hier wird ein Tabu definiert und eine Drohung impliziert. Dies ist das typische Muster aller Gesellschaften. Sowohl Sumerer, Babylonier als auch Israeliten glaubten daran, dass Götter im Zentrum stehen und die Gesellschaft aufrechterhalten. Cancel Culture ist somit ein notwendiges Mittel, um die gesellschaftliche Ordnung zu stabilisieren. Derjenige, der die sakrale Grenze übertritt, wird geahndet.

Tabus und sie hervorbringende Ideale haben also historische Wurzeln. Ideale werden gesellschaftlich insbesondere durch Götter repräsentiert. Diese tiefere Dimension wird meistens in der Cancel Culture Diskussion ausgeblendet. Daher erschöpft sich oft die Diskussion auf oberflächlicher Ebene in praktischen Fragen wie z.B.: „Sollte die Meinungsfreiheit Konsequenzen haben und wenn ja, welche?“ Oft sehen die Vertreter der ersten Gruppe zurecht die Cancel Culture als Angriff auf die „westliche Kultur“ und hören dann in ihrer Argumentation auf, ohne die entscheidende Frage zu stellen: „Na und?“ Aus der historischen Perspektive erliegen beide Gruppen der Illusion, dass sie über die Grenzen der Meinungsfreiheit bestimmen können. Doch die Grenzen sind schon von den Göttern markiert. Das Ideal geht dem Tabu voraus. Insofern ist es illusionär, den Angriff auf die Freiheit mit der Aufforderung an das Individuum zu kontern, mutiger für seine Freiheit einzutreten. Dies klingt zwar nach einem heroischen Akt, doch merken mittlerweile auch die klassischen Liberalen, dass ihnen für die „Freiheit“ der Begründungshintergrund fehlt. Die freiheitliche Rhetorik kann nicht über den Substanzverlust hinwegtäuschen. Wo liegen die Ursprünge der Freiheitsidee?

Der Mensch ist ein gebundenes und daher zuallererst abhängiges Wesen. Im Mutterleib wächst das Kind neun Monate heran und befindet sich durch die Nabelschnur in kompletter biologischer Abhängigkeit. Dann kommt das Kind im Gegensatz zu den meisten Tieren unfertig 3 auf diese Welt. Das Kind ist dann sozial abhängig, weil es von der größeren Gemeinschaft gepflegt werden muss, um überhaupt überleben zu können. 4 Starke Eingrenzung ermöglicht das Leben. Allerdings müssen sowohl biologische als auch soziale Grenzen überschritten werden, damit das Kind wachsen kann. Darüber hinaus müssen enge tribale Grenzen überschritten werden, damit größere Strukturen entstehen können, um eine wachsende Bevölkerung zu tragen. Diese Gleichzeitigkeit von Eingrenzung bei ihrer Überschreitung kennzeichnet die conditio humana. Dieses Paradox bleibt ein riskantes Unternehmen, denn wenn der Mensch die Grenzen nicht transzendiert, kollabiert eine Gemeinschaft nach innen. Die Transzendierung der Grenzen führt jedoch auch zum Risiko durch möglichen Tod. An dieser Stelle ist der Freiheitsimpuls anzusiedeln, der von sich widerstrebenden Kräften geformt wird. Menschen haben für diese Paradoxie eine Form gefunden, um den richtigen Grad an Freiheit gemeinschaftlich zu bestimmen. Im gemeinsamen Ritual wird die Grenze ausgehandelt. Diese evolutionsbiologische Sicht auf die Freiheit verblasst hinter unserer populären Sicht von der individuellen Freiheit. Die individuelle Freiheit, wie wir sie heute als selbstverständlich voraussetzen, ist jedoch aus den christlichen Ritualen hervorgegangen.

Wie die Götter Freiheit gewähren

Da der einzelne Mensch schon in eine gewordene Gemeinschaft hineingeboren wird, übernimmt er unbewusst durch seine Sozialisation auch die biologisch-sozialen Grenzziehungen. Da diese Grenzziehungen zentral für das Überleben der Gemeinschaft sind, werden sie nicht individuell-diskursiv, sondern durch performative Rituale ausgehandelt. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die Werte von unten, durch Alltagsinteraktionen, entstehen. Jedoch erhalten die Ideale ihre normative Kraft durch Abstraktion, die sich durch das Phänomen des Sakralen manifestiert. 5 Das Heilige ist besonders. Diese Besonderheit wird durch die Opfer sozial und materiell durch die Gemeinschaft aufgeladen. Der Mensch ermächtigt durch seine Opfer die Götter und diese entladen dann vom erhobenen Zentrum 6 ihre Macht nach unten auf alle gesellschaftlichen Aspekte. Die menschliche Freiheit als zeitlich-räumlicher Handlungsraum wird von der Gottheit abgesteckt. Wie veränderten sich diese Freiheitsräume mit der Ablösung des antiken Polytheismus durch das Christentum? 7

„Die Ideale erhalten ihre normative Kraft durch Abstraktion, die sich durch das Phänomen des Sakralen manifestiert. Das Heilige ist besonders.“ 

In den Grenzziehungen manifestiert sich auch die Autorität der Ahnen. Die frühesten Religionen waren verwoben mit Ahnenanbetung. Blut, Boden und Götter bildeten eine Einheit, die dem Individuum seine kosmische Orientierung verliehen. Das Chaos wurde strukturiert durch die klare Ordnung der Familienzugehörigkeit, die durch die Ahnenkette und den Familienaltar dem Einzelnen eine feste Ordnung in der sich ständig wechselnden Welt garantierte. Das Familienoberhaupt war auch gleichzeitig der Oberpriester und als solcher die höchste Autorität, weil er diese sakrale Ordnung verkörperte. Innerhalb dieses Rahmens bestand für den Einzelnen die Freiheit darin, ein Teil dieser ewigen Ordnung zu werden und durch sein heldenhaftes Handeln die Ehre seiner Familie und Götter zu mehren. Die mythischen Heldengeschichten wie z.B. die von Achilles bestätigen dies. Die höchste Motivation eines Helden war es, die Ehre seines Volkes zu mehren, weil er dadurch auch seine Ahnen ehrte und im größeren Kosmos eine ruhmvolle Position einnahm. Durch den Ritus im Tempel wurde die kosmische Ordnung gespiegelt. Durch die Teilnahme an diesem Ritus wurde die heilige Ordnung verkörpert.

Das antike Christentum hat diese Ordnung gecancelt. 8 Die kosmologische Ordnung wurde erschüttert durch eine andere Gottheit. Die christlichen Rituale wurden von den römisch-griechischen Polytheisten als Cancel Culture empfunden, als Bedrohung ihrer kosmischen und sozialen Ordnung. 9 Die lokalen, polytheistischen Grenzen wurden gesprengt durch die Vorstellung eines universellen Gottes, der der konkreten Blut- und Bodenverankerung nicht bedarf. Durch einen universellen Gott wurde auch der menschliche Horizont auf die Grenzüberschreitungen gerichtet. Die paradigmatische Grenzüberschreitung durch die Geschichte Abrahams, der die Götter seiner Väter verlässt, um der Verheißung des souveränen Gottes in das versprochene Land zu folgen, setzt sich durch die gesamte Bibel fort und kulminiert in Jesus, der sich zwar innerhalb des religiösen Judentums definiert, aber gleichzeitig dessen Grenzen sprengt.

Die Autorität des „pater familias“ wurde durch die neue Priesterklasse, die nicht der sakralen Bindung an den Boden und die Ahnen bedurfte, untergraben. Die gesellschaftliche Ordnung wurde erschüttert durch die Überschreitung der antiken Trennung zwischen Sklaven und Freien. 10 Die griechisch-römische Hierarchie wurde durch das theologische Dogma von imago Dei gründlich in Frage gestellt. Die Praxis der Eucharistie, wonach alle, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und sozialer Ordnung, denselben Gott in sich aufnahmen, war der Anfang vom Ende der antiken Gesellschaftsordnung. Auch wenn die etablierten Hierarchien und Denkmuster sich nur langsam veränderten, so strukturierte der christliche Gott den Freiheitsradius des Menschen neu. Der Egalitätsgedanke wirkte revolutionär. Wenn jeder Mensch gleich vor Gott sei, so sind die gesellschaftlichen Hierarchien nur temporär. Prinzipiell ist also der Handlungsrahmen auch anders denkbar. Aus dieser Idee wurden viele innerkirchliche freiheitliche Bewegungen geboren, die den Status quo hinterfragten. Diese Idee bereitet den Boden für die Renaissance und säkulare emanzipatorische Bewegungen. Die Veränderung der Freiheitsräume bei gleichzeitiger Vernichtung der antiken Ordnung setzte sich über tausend Jahre, zumeist friedlich, fort. In der Religionsgeschichte ist dies jedoch eher die Ausnahme. Der Regelfall besteht in der engen Verbindung der Götter mit dem politischen Machtanspruch. Die Eroberung erfolgt zwecks Inthronisierung der Götter und die Götter dienen als Begründungserzählung für politische Eroberung.

Cancel Culture als Götterdämmerung

Politische Macht wird legitimiert durch Verweis auf die Götter, weil diese das partielle menschliche Handeln in einen größeren Gesamtzusammenhang setzen. Zum Beispiel wird die Gewalt gegenüber dem Fremden sakralisiert und gewinnt dadurch eine Rechtfertigung als notwendiges Mittel zum heiligen Zweck. In fast allen Kulturen wurde den eigenen Göttern der Fremde geopfert, um dadurch den Gott friedlich zu stimmen und die eigene Ordnung im Equilibrium zu halten. Von Azteken über nahöstliche Kulturen bis hin zu den Germanen: Das Opfern des Fremden an den eigenen Gott bestätigt die Macht des Eigenen und sichert den Triumph über die fremden Götter. Der christliche Gott wurde von den Römern mittels der gleichen Logik interpretiert. Eusebius berichtete, dass Konstantins Anlass zur Konversion zum Christentum aus seiner Vision erfolgte. In der Schlacht an der Milvischen Brücke in Oktober 312 erblickte er das Kreuz und interpretierte es so, dass er diesem Gott folgen müsse, um zu siegen. Aus dieser Logik folgte, dass die Einnahme Roms im Jahr 410 n. Chr. durch die Westgoten auch eine religiöse Krise für die Christen darstellte, weil dadurch die Macht ihres Gottes in Zweifel gezogen wurde. 11 Viele Heiden interpretierten dieses historische Ereignis als Strafe für das Verlassen ihrer heidnischen Opferrituale.

„Die christlichen Rituale wurden von den römisch-griechischen Polytheisten als Cancel Culture empfunden, als Bedrohung ihrer kosmischen und sozialen Ordnung.“

Die Zerstörung der fremden Götter ist ein Ausdruck des ultimativen Triumphs, weil dadurch der gesellschaftliche Kern entmachtet wird. Fast jede Eroberung ging mit der Vernichtung der Götter einher. So wurde den Israeliten bei der Eroberung Kanaans die Vernichtung der fremden Götter befohlen. Israeliten, die sich durch Götzenanbetung „verunreinigt“ hatten, sollten aus der Gemeinschaft des Volkes ausgerottet werden. Eines der Hauptmotive für den religiös-politischen Aufstieg von Muhammad als Gründer des Islam war der Kampf gegen den Mekkanischen Polytheismus. Es ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen, ob die frühislamische Ausbreitung politischer oder religiöser Natur war, weil in jenem religiösen Verständnis diese Sphären nicht klar voneinander unterschieden wurden. Die Kraft des Gottes wurde ja geradezu durch seine politische Wirksamkeit bestätigt. Die religiöse Wirklichkeit wurde gesamtgesellschaftlich verkörpert und als Wille Gottes im Hier und Jetzt gespiegelt.

Die Christianisierung 12 der Germanen durch die Franken folgte einem ähnlichen Muster. Vor allem die Christianisierung der Sachsen wurde gewaltsam in einem 30-jährigen Krieg von Karl dem Großen vorangetrieben. Das Hauptmotiv war dabei die Vision von einem christlichen Imperium. Die Sachsen wurden durch Gewalt konvertiert. Indem sie ihren Göttern unter Androhung von Todesstrafe abschwören mussten, wurden sie gezwungen, sich eine „christliche“ Lebensweise anzueignen und sich somit den Eroberern anzupassen. Die Überlieferung von Bonifatius, der die heilige Eiche der Sachsen abholzte, um die Schwäche ihrer Götter zu demonstrieren, verdeutlicht eine ähnliche Logik: Die heidnischen Götter sind einfach menschliche Projektionen.

Die Religionskritik im 19. Jahrhundert übernimmt dieses biblische Muster und wendet es auf das Christentum an. Feuerbach kritisiert Religion als menschliche Projektion. Doch die säkulare Vernichtung des jüdisch-christlichen Gottes bedient sich der gleichen Form: Anstelle des vernichteten Gottes wird in der Französischen Revolution ein Tempel für die Göttin Vernunft eingeweiht. Die Rituale werden in veränderter Form beibehalten. Ähnlich verhält es sich dort, wo marxistische Ideen zum gesellschaftlichen Mittelpunkt erhoben wurden. Diese Ideen wurden in Form eines vergöttlichten Königs manifestiert. Ob Stalin oder Mao, die religiösen Eliten der alten Religion wurden ermordet und die neuen Eliten übernahmen ihre heiligen Symbole. Ideale können nur in verkörperter Form ihre Wirkung als Götter entfalten.

Das gegenwärtige Phänomen der Cancel Culture folgt diesem religionshistorischen Muster. Wenn neue Götter implementiert werden, verlangen sie einen klaren Bruch und ein klares Bekenntnis in Form von öffentlichen Ritualen wie z.B. dem Niederknien. Doch in der Praxis entsteht ein pragmatischer Synkretismus. Am Beispiel des Marxismus sehen wir die Säkularisierung des Manichäismus. Der Kampf und die Revolution werden zu geschichtsphilosophischen Konstanten deklariert bei gleichzeitiger Beibehaltung und Säkularisierung der christlichen Heilsgeschichte. Die praktische Implementierung dieser immanenten Religion bediente sich jedoch immer der christlichen Rituale, um ihre Wirksamkeit gesamtpolitisch zu implementieren. Ich kann mich an meinen sowjetischen Kindergarten erinnern und wie wir gemeinsam für Lenin Lieder sangen und auf ihn schworen. Dort, wo früher die orthodoxen Ikonen hingen, wurde ein Abbild des ewigen Führers Lenin mit gottähnlichen Attributen aufgehängt.

 „Fast jede Eroberung ging mit der Vernichtung der Götter einher.“ 

Nach einem ähnlichen synkretistischen Muster erstehen alte heidnische Götter zum neuen Leben im Vakuum der sich selbst entkörperten christlichen Kirche auf. Das Revolutionäre am Christentum war, dass es die immanente Logik umkehrte, indem das verfluchte Opfer zum Triumph Gottes erklärt wurde. Jeder Christ wurde aufgefordert, sein Leben für Andere zu opfern, um durch diese Tat Jesus gleich zu werden. Diese Opferlogik wird in der Cancel Culture übernommen und verändert. Das perfekte Opfer ist nicht mehr der Gottmensch, sondern eine Gruppe. Die Konsequenz ist nicht mehr die Selbstaufopferung, sondern der manichäische Kampf von guten gegen böse Gruppen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verlaufen nicht mehr wie im Christentum durch ein jedes Herz, sondern werden von der neuen akademisch-medialen Priesterklasse 13 neu gezogen. Die Idee von der inhärenten Gottebenbildlichkeit eines jeden Individuums verschwindet. In das Vakuum treten wieder lokale Götter. Diese legitimieren sich wieder durch Blut und Boden (rechtsradikale Gruppen) oder jedoch durch eine Vervielfältigung der ökonomischen Ungerechtigkeit (klassischer Marxismus) hin zu identitätspolitischen Merkmalen wie z.B. Ethnizität, Religion, Geschlecht, Hautfarbe.

Ohne die Verankerung im Universellen zerfällt das Partielle in tribalistische Strukturen. Der Verlust des transzendenten Rahmens führte zur Vergöttlichung der Nation. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden diesem Ideal viele Opfer gebracht. Doch auch dieser Gott stirbt, weil in Europa kaum mehr jemand bereit ist, für seine Nation zu opfern. Der neue Gott ist die deifizierte Natur. Die religiöse Sprache und Rituale etablieren die Natur als den universellen Gott. Doch im Gegensatz zum christlichen Gott bleibt die Natur anonym und geht keinen konkreten Bund ein. Dies hat zur Folge, dass der Mensch in der quälenden Ungewissheit über das Ausmaß seiner Opfer gelassen wird. C. S. Lewis mahnte schon im 20. Jahrhundert, dass wenn die Natur nicht mehr Schwester des Menschen sei, sondern seine Schwiegermutter, sie unbarmherzige Züge entwickeln werde. 14 Nietzsches Zarathustra hatte Recht: Wenn Gott stirbt, wird es die einzige Blasphemie bleiben „an der Erde zu freveln.“ 15 Im Namen dieser aufkommenden Götter werden neue Tabus etabliert und sanktioniert. Einige säkular-humanistische Eliten spüren, dass die neuen Götter die Idee der individuellen Freiheit wie ein absterbendes Überbleibsel der alten Ordnung canceln werden. Doch haben sie dieser Entwicklung kaum etwas entgegenzusetzen.

Das säkulare Dilemma

Angesichts der Götterdämmerung und der Etablierung neuer Tabus stemmen sich einige humanistisch gesinnte Aufklärer gegen den Trend und verweisen ad nauseaum auf die Aufklärung als das Ideal, auf das wir uns wieder besinnen sollten. Die Ironie besteht darin, dass die Radikalaufklärer ursprünglich ihre Legitimation gerade durch den Bruch mit der Vergangenheit 16 etablierten. Die Aufklärer von gestern sind die Konservativen von heute. Doch ihr Dilemma ist grundsätzlicher Natur: Die wissenschaftliche, kulturelle und politische Renaissance erwuchs aus der Idee des souveränen Individuums. Diese Idee wurzelte in der judeo-christlichen Erzählung und in den christlichen Ritualen. Wenn diese Wurzeln gekappt werden, kann die Idee des sakralen Individuums weder gedacht, noch institutionell verkörpert werden. Die säkulare Antwort auf die neuen Tabus hat keinen Grund und findet sich in der peinlichen Situation wieder, auf den wandernden Juden hinweisen zu müssen, von dem sie sich meinte, emanzipiert zu haben. Historisch hat sich die Idee der Freiheit durchgesetzt, weil die Menschen bereit waren, für diese Idee zu opfern. Sie waren bereit dafür zu sterben, weil sie diese Idee als heilig und letztlich als göttliche Eigenschaft verehrten. Doch dem säkularen Menschen wurde die Opferbereitschaft ausgetrieben. Übriggeblieben ist allein die utilitaristische Kalkulation. Der säkulare Mensch ist nur bereit für das zu opfern, was ihm nützt.

Das Ideal der Freiheit verflüchtigte sich in den letzten 500 Jahren. Zurückgeblieben ist nur noch Rauch, den wir nicht mehr greifen können. Die Idee des sakralen Individuums konnte innerhalb des christlichen Abendlandes abstrahiert werden. Descartes setzte Gott voraus, um nicht in den Skeptizimus abzugleiten. Kant setzte Gott als praktisches Postulat voraus, um die Idee der Freiheit und Verantwortung denken zu können. Die Idee der Freiheit wurde aus der größeren narrativen Struktur gelöst, indem sie durch den Verlust des Telos zu einer negativen Freiheit degradiert wurde. 17 Doch ein Mensch, der seine Freiheit nur als Abgrenzung wahrnimmt, kann ihre positive Wirksamkeit nicht erfahren.

„Ob Stalin oder Mao, die religiösen Eliten der alten Religion wurden ermordet und die neuen Eliten übernahmen ihre heiligen Symbole. Ideale können nur in verkörperter Form ihre Wirkung als Götter entfalten.“

Losgelöst von diesen sakralen Wurzeln verflüchtigte sich die Freiheit im Zuge des materialistischen Naturalismus. Zurück blieb ein Herdentier, durchzogen von den Kräften seiner evolutionsbiologischen Triebe, den gesellschaftlichen Diskursen und letztlich dem deterministischen Ursache-Wirkung-Prinzip unterworfen. Nicht einmal das klassische utilitaristische Argument für die Freiheit zieht mehr, denn wir sind in der „brave new world“ 18 angekommen, wo der Einzelne angenehmer durch das Leben kommt, indem er seine Freiheit den Algorithmen 19 und dem Staat anvertraut. Der Bürger ergibt sich dem fürsorgenden Staat, um seine Ruhe zu haben und sich wie ein Bittsteller einen Freiheitsradius zu verdienen.

Die nostalgischen Lobgesänge auf die individuelle Freiheit erscheinen in der gegenwärtigen sozialen Wirklichkeit ein wenig antiquiert. Individuelle Freiheit wird in der gegenwärtigen Welt schlicht nicht gebraucht. Der Mensch opfert sie freiwillig vor den Füßen der neuen Inquisition. 20 Das humanistisch-säkulare Dilemma besteht darin, dass Säkularismus und Humanismus vom religiösen Freiheitsbegriff zehren, ohne diesen jedoch vor dem Verfall bewahren zu können. Der säkulare Diskurs hängt also parasitär am jüdisch-christlichen Freiheitsbegriff und wird mit diesem untergehen.

Es gibt noch ein letztes Aufbäumen des säkular-humanistischen Kulturkampfes. Hierbei wird der alte Antagonismus zwischen Individuum und Gesellschaft wieder aus der Mottenkiste geholt. Die Aufklärung war durchdrungen von der heroischen Erzählung vom Individuum, welches mutig die überkommenen Traditionen hinter sich lässt, sich auf sich selbst besinnt und aus sich heraus die neue Welt erschafft. 21 Diese säkulare Erzählung nährte sich jedoch aus der Abrahams- und der Prometheusgeschichte. Doch auch diese Mythen haben zunehmend keinen Körper. Der existentialistische Appell an die Freiheit verhallt in der digitalen Welt, weil der Rekurs auf das Selbst ohne den religiösen Hintergrund einfach sinnlos ist. Die letzte Stufe dieses Verlustes besteht in der Bekräftigung der Meinungsfreiheit als einer bewährten Tradition: Sei anständig, „be nice“ – das ist die letzte Schlussfolgerung, ein verzweifelter Rückzug. Doch wird es angesichts der neuen Götter schlicht nicht ausreichen. Die Idee der individuellen Freiheit, wie wir sie seit der Aufklärung kannten, ist ein zufälliges Nebenprodukt des judeo-christlichen Gottes. Insofern kommen wir nicht umhin, wieder zu den religionshistorischen Wurzeln zurückzukehren, wollen die individuelle Freiheit wieder aus dem Komazustand holen.

Götzenkritik durch Opfer

In der biblischen Erzählung wird das Schicksal Israels von der Anbetung Jahwes, ihres Gottes, abhängig gemacht. Wenn Israel neben Jahwe andere Götter anbetet, kritisieren dies die Propheten und sagen Zerstörung voraus. Das gesellschaftliche Wohl hängt von dem höchsten Ideal ab. Ein beliebtes Stilmittel der Götzenkritik ist die Bloßstellung dieser Anbetung als menschliche Projektion. 22 Dieses Stilmittel wurde später von Marx säkularisiert, wobei er seine eigene Projektion von dieser Kritik ausklammerte. Doch die Propheten richteten diese Kritik zuallererst auf die eigene Gruppe, bevor sie auch die Götter der anderen Völker kritisierten. Die Schwäche des Marxismus besteht in der einseitigen Kritik des Anderen. Das Eigene wird von der Kritik ausgenommen und versinkt in der pathologischen Unfähigkeit zur Veränderung. 23 Doch die Projektion ist eine grundsätzlich menschliche Fähigkeit und die Verirrung in Bezug auf das Ideal ebenso.

„Das humanistisch-säkulare Dilemma besteht darin, dass Säkularismus und Humanismus vom religiösen Freiheitsbegriff zehren, ohne diesen jedoch vor dem Verfall bewahren zu können.“ 

Israels Propheten bieten ein nachahmungswürdiges Beispiel. Eine Gesellschaft zerbricht an ihrer Anbetung der niederen Werte. Der reine Volkskörper oder die klassenlose Gesellschaft als utopisches Ziel – das waren keine lebensstiftenden Ideale. Deutsche und Russen mussten diese schmerzvolle Erfahrung im 20. Jahrhundert machen. Insofern ist eine kontinuierliche Kritik als Suche nach dem höchsten Ideal unausweichlich, um nicht von den niederen Göttern vernichtet zu werden.

In Bezug auf den gegenwärtigen Konflikt im Kulturkampf könnten sich beide Gruppen darauf einigen, dass es ihnen um das Ideal und Tabus geht, um Grenzziehungen in unserer Gesellschaft. Doch spätestens, wenn wir die Ideale von individueller Freiheit und sozialer Gerechtigkeit unter die kritisch-genealogische Lupe nehmen, werden wir demütiger. In Bezug auf individuelle Freiheit habe ich schon aufgezeigt, dass sie nicht das höchste Ideal sein kann, weil sie ohne die judeo-christliche Erzählung keinen Begründungszusammenhang hat. In Bezug auf soziale Gerechtigkeit könnte man mit MacIntyre fragen: „Wessen Gerechtigkeit“? 24 Aus der historischen Perspektive bröckelt die Idee der Gerechtigkeit als aktivistischer Slogan und eignet sich nicht als gesellschaftstragende Idee.

Doch es bleibt ein gewichtiger Einwand gegen die diskursive Kritik der Ideale. Diese setze eine gemeinsame Ontologie voraus. In der griechischen Philosophie wird die gemeinsame Basis durch die Idee des logos, einer gemeinsamen Weltvernunft, vorausgesetzt. Im jüdischen Denken wird die gesamte Wirklichkeit durch den logos, das Wort Gottes, erschaffen. Daher durchdringt Gottes Ordnung die Schöpfung. Innerhalb dieses Rahmens können Menschen sich widersprechen, weil sie sich an einer gemeinsamen Wirklichkeit stoßen. Die logos-Idee wird von einem universellen Gott getragen. Ohne diesen zersplittert die Wirklichkeit in viele Götter, die sich bekämpfen. Auf diese neue Wirklichkeit steuern wir zu.

Insofern ist die Götzenkritik nicht nur diskursiv, sondern performativ zu führen. Die Kritik der Propheten war immer verbunden mit der Aufforderung des richtigen Opfers. Den Israeliten sollte bewusst sein, dass die Anbetung der minderen Götter ihren Tod, sowohl individuellen als auch gesellschaftlichen, nach sich zieht. Doch der positive Gegenpart ist die Hingabe ihres Körpers für Jahwe. Das Ideal existiert nicht im Abstraktum, sondern wird durch das Opfer in den Körper eingeschrieben. Angewandt auf den gegenwärtigen Kulturkrieg bedeutet es, dass die Freiheit als erfahrene Wirklichkeit primär nicht durch gleichgesinnte Menschen zustandekommt, die sie fordern, sondern durch Menschen, die bereit sind, die von den neuen Göttern etablierten Tabus zu übertreten und ihren Zorn in Form von Bestrafung auf sich zu nehmen. Hierdurch verweisen sie auf einen anderen Gott, der dem Menschen die individuelle Freiheit zugesteht. Das Kernritual des Christentums etabliert die menschliche Freiheit als heilig. Indem der Christ an der Eucharistie teilnimmt und seinen Gott in sich aufnimmt, verkörpert er die Idee von der Ebenbildlichkeit Gottes. Sein Fleisch wird verwandelt. Er partizipiert an der Freiheit Gottes, indem er aus den weltimmanenten Zusammenhängen befreit wird. Das Einzigartige an diesem christlichen Gott ist, dass er die menschliche Freiheit über sein Leben stellt.

„Wir bringen ständig Opfer. Die Freiheit liegt darin zu entscheiden, welche Opfer.“

Die Kreuzigung Gottes als menschliche Maximalfreiheit

Die Ironie im gegenwärtigen Kulturkampf besteht darin, dass diejenigen, die die individuelle Freiheit verteidigen, nicht mehr wie in den früheren Konflikten gegen die christlichen Moralvorstellungen expressivistisch-offensiv argumentieren, sondern sich plötzlich in der Defensive befinden. So wird z.B. angemahnt, dass es unverhältnismäßig sei, wenn die gesamte Existenz eines Menschen zerstört wird, nur weil sie z.B. der Meinung sei, dass es ein biologisches Geschlecht gibt. 25 Doch diese Argumentation wird von der anderen Seite einfach als ein Versuch abgetan, die eigenen Privilegien zu sichern. Demnach gehe es ja um einen Machtkampf und in diesem ist jedes Mittel recht, um soziale Gerechtigkeit zu etablieren. Die ontologische Differenz verunmöglicht eine rationale Einigung. Letztlich geht es um das höchste Ideal. Längerfristig setzen sich die Ideale durch, für welche die Menschen bereit sind zu leiden und zu sterben.

Im Christentum wird das höchste Ideal durch Jesus verkörpert. Als fleischgewordener Gott ringt er um die Liebe der Menschen, die letztlich nur aus freier Entscheidung gegeben werden kann. Jesus erscheint am Rande der gesellschaftlichen Ordnung. Jedem Menschen ist die Gottebenbildlichkeit eingeschrieben. Die Freiheit der Entscheidung ist somit grundlegender Ausdruck der Menschenwürde. Das Risiko der Freiheit besteht auch im Missbrauch dieser, was in Kauf genommen wird, damit das höchste Gut, die Liebe, ermöglicht wird. Letztlich missbrauchten die Menschen ihre Freiheit. Sie kreuzigten Jesus. Er erträgt die dem Menschen gegebene Freiheit bis zum Tod.

In dieser Tat zeigt sich letztlich der weiteste Horizont der Freiheit: Auch wenn der Andere sich entschließt, Gott zu töten, lässt Gott dies geschehen. Natürlich ist diese Idee unpraktisch für eine funktionierende Gesellschaft, in der meine Freiheit an der Freiheit des Anderen enden muss. Doch prinzipiell wird in einer Gesellschaft, die sich auf das christliche Freiheitsideal beruft, der Freiheitsgedanke maximal ausgedehnt. Die Blasphemie und der Mord des Ideals sind erlaubt, weil genau das der Kerntest ist: Nur Götzen bleiben tot im Grab liegen. Das höchste Ideal bleibt nicht im Grab, sondern steht aus den Toten auf zum neuen Leben. Diese christliche Hoffnung ist der Antrieb zur Maximalfreiheit durch die Kreuzigung Gottes.

Was wäre die praktische Konsequenz für Christen? Sie müssen ihre Ideale kritisieren, weil sie jederzeit der Illusion erlegen sein könnten, das Niedere für das Höchste zu halten. Aus der Liebe zu dem Anderen sind sie jedoch verpflichtet, ebenso die Ideale des Fremden zu kritisieren, weil sie zusammen um das höchste Ideal ringen müssen. Diejenigen, die sich auf Jesus berufen, müssen bereit sein, sich canceln zu lassen und für ihre Überzeugungen persönliche Opfer zu bringen. Wir bringen ständig Opfer. Die Freiheit liegt darin zu entscheiden, welche Opfer. Wenn ich dem höchsten Ideal nachstrebe, aber angesichts neuetablierter Tabus in der Schweigespirale 26 versinke, dann tue ich mir selbst Gewalt an, indem ich mich von innen verbiege. Dieses Opfer zerstört mich zuerst und dann die Gesellschaft um mich herum, weil ihr die Möglichkeit vorenthalten wird, ihr Ideal kritisch zu hinterfragen. Der positive Effekt der Cancel Culture-Debatte ist, dass sie jeden Menschen vor eine Entscheidung stellt, für welches Ideal er sein Leben opfern soll. Indem die Christen sich auf ihren gekreuzigten Gott rückbesinnen und sich ihm hingeben, werden sie unbeabsichtigt diese polytheistische Gesellschaft mit der individuellen Freiheit beschenken.

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