25.02.2022

Ein Hoch auf die Ketzer und Querulanten

Von Mick Hume

Redefreiheit ist nicht nur etwas für die höflichen Verfechter eines ‚zivilisierten‘ Diskurses. Sie muss vor allem für jene gelten, die anecken – die Häretiker.

Meiner Meinung nach – die ich hoffentlich immer noch äußern darf – konzentriert sich die Diskussion über Meinungsfreiheit heute zu sehr auf Themen wie „freie Rede und zivilisierter Diskurs“. Gelehrte Experten halten Vorträge über die Bedeutung der freien Meinungsäußerung im Rahmen einer zivilisierten Debatte über wichtige Fragen der Gesellschaft, als Mittel, um unsere Differenzen zu überwinden und um zu einer rationalen, begründeten Schlussfolgerung zu gelangen.

Daraus folgt, dass sie die Meinungsfreiheit für respektable Wissenschaftler, Aktivisten der Zivilgesellschaft und BBC-Comedians verteidigen wollen, aber weniger die der schimpfend-rechthaberischen Online-Randalierer oder gar die eines Großmauls, das zufällig zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden war.

Manchmal scheint es, als ob die freie Meinungsäußerung Gefahr läuft, ein eher höfliches Mittelklasse-Thema zu werden, ein weiterer wichtiger Teil unseres kulturellen Lebens, der von den Experten und der kleinbürgerlichen Supper-Party-Avantgarde kolonisiert und monopolisiert wird. Kein Wunder, dass manche, darunter so glühende Verfechter der freien Meinungsäußerung wie Lionel Shriver, sich inzwischen von der ganzen Debatte gelangweilt zeigen. 1

Was die Free-Speech-Elite über die Wichtigkeit einer offenen Diskussion und eines respektvollen Diskurses sagt, stimmt soweit natürlich. Aber es geht nicht annähernd weit genug. Redefreiheit ist nicht nur zur Konfliktlösung oder zum Erreichen der richtigen Schlussfolgerung bedeutsam. Es geht nicht nur um Ergebnisse. Es geht um den Ausdruck von Freiheit, nicht nur als Mittel, sondern als Zweck an sich.

Orthodoxie und Häresie

Die Redefreiheit ist das, was uns in der Geschichte als eine Gesellschaft unabhängiger, moralisch autonomer Individuen auszeichnet. Wie sagte schon der große Niederländer aus der Zeit der Aufklärung, Spinoza, vor etwa 350 Jahren: „In einem freien Staat darf jeder denken, was er will, und sagen, was er denkt“. Es ist der ultimative Ausdruck unserer Freiheit, dass wir für uns selbst denken dürfen, in welche Richtung das auch immer führen mag. Und wir müssen diese Freiheit für jeden, jede oder jeden genderfluiden Einzelnen verteidigen, oder für niemanden.

„Redefreiheit ist nicht nur zur Konfliktlösung oder zum Erreichen der richtigen Schlussfolgerung bedeutsam. Es geht nicht nur um Ergebnisse. Es geht um den Ausdruck von Freiheit, nicht nur als Mittel, sondern als Zweck an sich.“

Aus diesem Grund gilt die Redefreiheit nicht nur für die Höflichen, die Nüchternen, die (nach eigener Einschätzung) Wichtigen oder die politisch Korrekten. Aus dem gleichen Grund führt die freie Meinungsäußerung, wo immer sie wirklich ausgeübt wird, dazu, dass Meinungen und Ideen geäußert werden, die für den Seminarraum einer Universität oder den Tisch einer Abendgesellschaft als ungeeignet erscheinen. So ist das Leben in Spinozas „freiem Staat“.

Um dem Kampf für die Meinungsfreiheit heute mehr Leben einzuhauchen, sollten wir vielleicht versuchen, uns auf eine seiner Wurzeln zu besinnen, nämlich auf den Begriff der Häresie. Diejenigen, die als Ketzer und Gotteslästerer gebrandmarkt wurden, waren oft die Helden des historischen Kampfes für die Meinungsfreiheit. Was als Ketzerei angesehen wird, hat sich in verschiedenen Gesellschaften und Epochen verändert. Eine Sache, die geschichtlich relevante Ketzer gemeinsam hatten, ist jedoch, dass sie nicht auf einen höflichen Meinungsaustausch oder ein ruhiges Leben aus waren.

Ketzerei wird allgemein definiert als ein Glaube, der im Gegensatz zur orthodoxen religiösen Meinung steht; oder in nicht-religiöser Hinsicht als eine Meinung, die in tiefem Widerspruch zu dem steht, was allgemein akzeptiert ist. Ketzerei ist keine Eigenschaft, die man sich selbst zuschreibt; das Etikett „Ketzer“ wurde den Betroffenen schon immer von jemand anderem angeheftet – in der Regel von Autoritätspersonen – als Zeichen, dass ihre Abweichung von der vorherrschenden Orthodoxie inakzeptabel ist und sie zum Schweigen gebracht werden sollten. Die Ursprünge des Begriffs Häresie im Altgriechischen sind aufschlussreich. Ein frühchristlicher Führer definierte seine Ansichten als „orthodox“, was aus dem Griechischen stammt und „richtiger Glaube“ bedeutet. Die falschen Ansichten seiner Gegner brandmarkte er als Häresie – dem Griechischen Begriff für „Wahl“.

Da haben wir es. Was einen immer als Häretiker oder Ketzer gebrandmarkt hat, ist die Wahl zu treffen, intellektuell anders zu denken. Ketzerei ist der Wunsch, zu wählen, woran man glaubt, und vom autoritären Dogma des Tages abzuweichen, wie es einem beliebt. Welches bessere Argument für die Meinungsfreiheit könnte es geben als das?

„Um dem Kampf für die Meinungsfreiheit heute mehr Leben einzuhauchen, sollten wir vielleicht versuchen, uns auf eine seiner Wurzeln zu besinnen, nämlich auf den Begriff der Häresie.“

Die als Ketzer Bezeichneten waren die Prügelknaben und Causes célèbres in vielen der großen Schlachten um die Redefreiheit. Dabei ging es um das Recht, völlig gegen den Strich der höflichen Gesellschaft zu gehen, von der respektablen Meinung abzuweichen und das Unhinterfragbare in Frage zu stellen. Das, was wir als das Recht, beleidigend zu sein, bezeichnen könnten, ist ein grundlegender Schlachtruf der Meinungsfreiheit, für den sich einige von uns seit mehr als 30 Jahren einsetzen.

Ein früher Proto-Ketzer war Sokrates, der wohl größte Philosoph des antiken Athens, der 399 v. Chr. hingerichtet wurde. Sokrates war der Philosoph, der alles in Frage stellte, oft zum Unbehagen seiner privilegierten Mitbürger, und sich weigerte, sich an die heiligen Traditionen der attischen Gesellschaft zu halten. Er wurde angeklagt, „die vom Staat anerkannten Götter zu leugnen“ – mit anderen Worten, der Ketzerei – und „die Jugend zu verderben“, indem er seine ketzerischen Ansichten weitergab.

Sokrates weigerte sich, sich zu fügen, und zog sich vor seinen Anklägern im Bürgergericht nackt aus, um zu zeigen, dass alles ans Licht kommen müsse. Er machte dem Gericht auch klar, dass er, selbst wenn sie für seine Begnadigung stimmten, weiterhin das Unsagbare sagen und die verbotenen Fragen stellen würde. Daraufhin stimmten die Bürgerrichter des demokratischen Athens mit 280 zu 221 Stimmen für seine Verurteilung und Hinrichtung. Sein Tod erinnert daran, dass selbst in einer Gesellschaft, die sich der Demokratie und der Gleichheit verschrieben hat (zumindest im Fall von Athen für seine freien männlichen Bürger), viele, die sich diesen Grundsätzen verpflichtet fühlen, zurückschrecken, wenn sie mit jenen freien Äußerungen konfrontiert werden, die mit nacktem Arsch und Zähnen und Klauen auftreten. Das ist ein Grund mehr, die Redefreiheit für Ketzer in unserer angeblich freien Gesellschaft zu verteidigen.

Aufrührer in England

Nach dem attischen Experiment wurde die Idee der Meinungsfreiheit in der modernen Welt erst im Zeitalter der Aufklärung wiederentdeckt; die erste urkundliche Erwähnung des Begriffs „Freiheit der Rede“ erfolgte vor knapp 400 Jahren in Sir Edward Cokes „Institutes of the Lawes of England“, veröffentlicht im Jahr 1628. Diejenigen, die der Ketzerei, Blasphemie oder „aufrührerischen Verleumdung“ beschuldigt wurden, wurden natürlich immer noch verfolgt, eingekerkert, misshandelt, gebrandmarkt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie die falschen Worte im Zusammenhang mit Gott oder der Krone verwendet hatten. Kurz darauf jedoch entbrannte die Forderung nach Rede- und Pressefreiheit als Hauptthema in den Kämpfen zwischen König, Parlament und Volk, die zur Englischen Revolution und der Hinrichtung von Karl I. im Jahr 1649 führten. Im Krieg der Worte und im Kreuzfeuer der Pamphlete traten neue ketzerische Stimmen in den Vordergrund, die jede religiöse und politische Orthodoxie der alten Ordnung in Frage stellten.

„Ketzerei ist der Wunsch, zu wählen, woran man glaubt, und vom autoritären Dogma des Tages abzuweichen, wie es einem beliebt.“

Der berühmteste unter denjenigen, die Meinungsfreiheit forderten, war der Dichter John Milton, der 1644 sein Plädoyer für nicht lizenziertes Drucken, die „Areopagitica“, veröffentlichte und das Parlament aufforderte, „mir die Freiheit zu geben, zu wissen, zu äußern und frei nach meinem Gewissen zu argumentieren, vor allen anderen Freiheiten“. Selbst Milton wollte jedoch nicht, dass die Freiheit, „sich frei zu äußern und zu argumentieren“, auf diejenigen ausgedehnt wird, die er als Ketzer, teuflische Papisten und Ungläubige ansah. Das Prinzip der Toleranz war in seiner praktischen Durchsetzung schon immer eine heikle Sache.

Doch als die Forderung nach Gedanken- und Redefreiheit im 17. Jahrhundert explosionsartig zunahm, traten auch andere, weniger respektable, ketzerische Stimmen in den Vordergrund, deren Ansichten geeignet waren, einige von Miltons hochgesinnten Verteidigern zu beunruhigen. Wir haben oft den geschichtsträchtigen Kampf der Levellers hervorgehoben, deren Anführer wie etwa John Lilburne inhaftiert und gefoltert wurden, weil sie ein Ende der staatlichen Lizenzierung der Presse als „ausdrücklich gegen die Freiheiten des Volkes gerichtet und gefährlich“ forderten. 2 Selbst im Angesicht der Anklage wegen Ketzerei und aufrührerischer Verleumdung bestanden sie darauf, dass die Freiheit an erster Stelle stehen müsse.

Aber bei den Ketzereien jener historischen Epoche ging es keineswegs nur um demokratische Prinzipien. Sobald der Geist aus der Flasche war, brachen alle Arten von blasphemischen und blutrünstigen Ideen hervor. Christopher Hills brillante Darstellung der radikalen Ideen während der Englischen Revolution, „The World Turned Upside Down“, beschreibt detailliert die Vorstellungen, die bei den Levellers und radikaleren ketzerischen Gruppen wie den Diggers, Seekers und Ranters beliebt waren. Sie trafen sich in Bierstuben und kamen überein, dass das gemeinsame Essen von Fleisch und das Trinken von Bier genauso gut war wie das Einnehmen des heiligen Sakraments in der Kirche. Einige leugneten, dass Rauchen oder Ehebruch eine Sünde sein könnte, oder sogar, dass Sünde existierte, und sahen die Vorstellung der Hölle lediglich als „ein Schreckgespenst, um die Menschen in Ehrfurcht zu halten“. Und sie setzten sich für die Abschaffung der Kirche, des Landadels und aller Sozialschmarotzer ein.

Diese Ansichten waren viel zu ketzerisch, selbst für diejenigen Höhergestellten, die sich grundsätzlich für mehr Freiheit aussprachen. Aber das ist, was passiert, wenn die freie Meinungsäußerung zugelassen wird – sie ist dann eben, nun ja: frei. Das Letzte, was diese anrüchigen revolutionären Ketzer wollten, war eine gesittete Diskussion und Konfliktlösung. Dennoch war die Verteidigung ihrer Freiheit, zu zetern und zu schimpfen, ein entscheidender Teil des revolutionären Kampfes für mehr Meinungsfreiheit – und die Niederlage der wütenden Radikalen war ein historischer Rückschlag für diesen Kampf.

„Im Krieg der Worte und im Kreuzfeuer der Pamphlete traten neue ketzerische Stimmen in den Vordergrund, die jede religiöse und politische Orthodoxie der alten Ordnung in Frage stellten.“

Ähnlich erging es im späten 18. Jahrhundert einem meiner Helden, John Wilkes, der den Kampf für die Pressefreiheit und das Recht, über die Aktivitäten der Abgeordneten und Lords im Parlament zu berichten, anführte. Wilkes war ein trinkfreudiger, ehebrecherischer Halunke, der sowohl vom Unterhaus wegen „aufrührerischer Verleumdung“ verurteilt wurde, weil er die Regierung Seiner Majestät kritisierte, als auch von den Lords wegen „Obszönität“, weil er pornografische Gedichte veröffentlichte. Über die journalistischen Methoden, die er in seinen oft unterdrückten Zeitungen anwandte, sagte er: „Gebt mir ein Körnchen Wahrheit, und ich werde es mit einer großen Masse von Unwahrheiten vermischen, so dass kein Chemiker in der Lage sein wird, die beiden jemals zu trennen“.

Viele der heutigen Verteidiger der Meinungsfreiheit wären vielleicht genauso wenig bereit, den wilden Ketzer Wilkes zu verteidigen, wie sie sich für die Rechte von Boulevard-Journalisten einsetzen. Doch als Wilkes‘ Verbündete 1771 nach Westminster gebracht wurden, um in den Tower geworfen zu werden, randalierten 50.000 Londoner und hängten fast den Premierminister, Lord North, auf, während sie „Wilkes und die Freiheit!“ riefen. Es war der Schurke, Pornograf und wahrheitsverdrehende Ketzer Wilkes, der der seriösen Presse das Recht abrang, darüber zu berichten, wie die Großen und Gütigen den Rest von uns regieren.

Über die Redefreiheit

Selbst im 19. Jahrhundert, als sich die Demokratie weiterentwickelte, blieben die britischen und amerikanischen Gesellschaften unter einer Tyrannei des Konformismus, wo Meinungen, die zu weit gegen den Mainstream gingen, verboten oder informell als ketzerisch ‚gecancelt‘ werden konnten. Im Jahr 1859 veröffentlichte John Stuart Mill seinen Klassiker „On Liberty“ („Über die Freiheit“), in dem er für Redefreiheit plädierte, nicht nur für respektable Ansichten, sondern auch für solche, die als extrem oder „exzentrisch“ galten.

Mill schrieb: „Gerade weil die Tyrannei der Meinung die Exzentrizität zu einem Vorwurf macht, ist es wünschenswert, dass die Menschen exzentrisch sind, um diese Tyrannei zu durchbrechen [...] Die Menge an Exzentrizität in einer Gesellschaft war im Allgemeinen proportional zu der Menge an Genie, geistiger Kraft und moralischem Mut, die sie aufwies. Dass jetzt so wenige es wagen, exzentrisch zu sein, ist die größte Gefahr der heutigen Zeit.“

Mills Botschaft über die Freiheit und den Mut, aus dem Mainstream herauszutreten, wurde unter den britischen Intellektuellen keineswegs allgemein akzeptiert. Im selben Jahr, in dem er „Über die Freiheit“ veröffentlichte, publizierte Charles Darwin schließlich sein Meisterwerk „Über die Entstehung der Arten“. Das Buch wurde als gotteslästerlich aus der Bibliothek des Trinity College in Cambridge verbannt, der Universität, an der Darwin studiert hatte.

„Letztendlich muss die Redefreiheit nur für diejenigen verteidigt werden, die als Ketzer und Extremisten gelten. Der Mainstream und das orthodoxe Denken können auf sich selbst aufpassen.“

Am Ende des 19. Jahrhunderts, während der Zeit, die als „Goldenes Zeitalter des freien Denkens“ in Amerika bekannt wurde, ging der Schriftsteller und Redner Robert G. Ingersoll – „der große Agnostiker“ – noch weiter, indem er die Freidenker dazu aufrief, die Idee der Häresie, der Infragestellung aller Orthodoxien, als eine Kraft für das Gute zurückzufordern. „Ketzerei“, erklärte er, „ist die ewige Morgendämmerung, der Morgenstern, der glitzernde Vorbote des Tages. Die Ketzerei ist der letzte und beste Gedanke. Sie ist die immerwährende Neue Welt, das unbekannte Meer, dem die Tapferen alle entgegensegeln. Sie ist der ewige Horizont des Fortschritts. Ketzerei erweitert die Gastfreundschaft des Gehirns für einen neuen Gedanken. Die Ketzerei ist eine Wiege, die Orthodoxie ein Sarg.“

Natürlich sind viele der Ketzer, die heute als über die Grenzen des Anstands hinausgehend gelten, keine John Stuart Mills oder Robert G. Ingersolls. Aber das ist genau der Punkt. Sie haben vielleicht auch nicht die Weisheit von Piers Morgan oder den Intellekt von Prinz Harry. Aber sie haben immer noch den gleichen Zugang zur Meinungsfreiheit wie der Rest von uns. Andernfalls wird die freie Meinungsäußerung zu einem Privileg statt zu einem Recht. Und wer entscheidet, wie man es von oben herab verteilt?

Vor einigen Jahren wollte ein anderer Autor in einer Debatte über die Redefreiheit beim Cheltenham-Literaturfestival wissen, ob ich die Redefreiheit für ein Mittel zu einem lohnenden Zweck halte – in diesem Fall hätte sie sicherlich ihren Zweck erfüllt – oder für einen Wert an sich? Ich antwortete, dass die freie Meinungsäußerung für alle ein Wert an sich ist, unabhängig davon, was gesagt wird, weil sie der lebende Beweis für unsere Autonomie, Gleichheit und unser Recht ist, zu wählen, was wir glauben. Dieses Argument scheint mir heute noch wichtiger zu sein.

Letztendlich muss die Redefreiheit nur für diejenigen verteidigt werden, die als Ketzer und Extremisten gelten. Der Mainstream und das orthodoxe Denken können auf sich selbst aufpassen. Um der Meinungsfreiheit wieder etwas Leben einzuhauchen, ist es vielleicht an der Zeit, für das Recht einzutreten, ein Ketzer in all seinen Formen zu sein. Nicht nur, weil in einer demokratischen Gesellschaft spaltender Streit ebenso wichtig ist wie Kompromisse und Konfliktlösungen. Sondern auch, weil echte Freiheit niemals teilbar sein kann.

Es ist ein Zeichen gefährlicher Zeiten, dass, wenn Spinoza heute irgendwie auftauchen und verkünden würde, dass jeder frei sein sollte, zu denken, was immer er will, und zu sagen, was immer er denkt, selbst viele von denen, die behaupten, an die Meinungsfreiheit zu glauben, tönen und twittern würden: „Das darf man nicht sagen!“

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