06.04.2020

Vor dem Klima nicht kapitulieren

Von Christoph Lövenich

Titelbild

Foto: tpsdave via Pixabay / CC0

Der Novo-Sammelband „Schluss mit der Klimakrise“ eröffnet Wege zur Klimasteuerung, die die apokalyptische Rufe und Transformations-Agenden hinfällig machen können.

Die Klimahysterie wird zwar derzeit von der um Corona weitgehend verdrängt. Aber die „Einübung obrigkeitsgeneigter untertanen [sic!] in den Notstand“, so befürchtet der Berliner Politologe Prof. Wolfgang Merkel (hier ist Nomen nicht Omen), ließe sich recyceln für den „‚Klimanotstand‘“. Von diesem ist ja allenthalben die Rede. Für viele ist der menschengemachte CO2-Ausstoß eine Art Virus, dessen Ausbreitung man durch repressive Maßnahmen verhindern möchte.

Dieses Denken führt aber in die Irre, wie das neue Werk aus der Edition Novo zeigt. „Schluss mit der Klimakrise. Problemlösung statt Katastrophenbeschwörung“ heißt der frisch erschienene Sammelband, herausgegeben von Wissenschaftsautor Thilo Spahl.

Spahl plädiert für „eine aktive Kontrolle und gezielte Beeinflussung des Klimas“ – nicht durch Windräder und Verzicht, sondern mittels technologischer Ambition und mit der vollen Absicht, „zehn Milliarden Menschen ein Leben in dem Wohlstand zu ermöglichen, wie ihn heute die westliche Mittelschicht genießt“. Kein Zurück, keine Einschränkungen, die die Klimaprediger. Aber eben auch kein schulterzuckerndes Ignorieren von Klimaveränderungen.

„Klimasteuerung durch Geoengineering und nach vorne gerichtete Energieversorgung sind das Gebot der Stunde.“

So gesehen sitzt das Buch zwischen allen Stühlen: Es geht ganz andere Wege als die zivilisationszersetzende Transformation nach dem Geschmack von Grünen und Greta-Jugend, beschäftigt sich aber auch nur am Rande mit den Zweifeln an der Herausforderung durch den Klimawandel. Freilich gibt es berechtigte Seitenhiebe gegen Fundis „for future“, Boris Kotchoubey erklärt sich zum ‚Ungläubigen‘ der herrschenden Lehre und Gerd Held wendet sich gegen die Verabsolutierung der „Klimarettung“.

Der Band weist jedoch darüber hinaus, indem er Konzepte und Technologien vorstellt, wie der Mensch Einfluss auf das Klima nehmen kann. Denn wir haben „die Fundamente unserer Zivilisation auf einem überaus ungastlichen ‚Planeten A‘ selbst errichtet“, schreibt Peter Heller seinem Beitrag. Im nächsten Schritt sollten wir anstreben, „dem Klima auch die letzten verbliebenen Mitspracherechte noch zu entziehen“. „Macht euch das Klima untertan“, fordert Herausgeber Spahl.

Klimasteuerung durch Geoengineering und nach vorne gerichtete Energieversorgung sind das Gebot der Stunde. Für die Technologie der Kernfusion spricht sich der britische Lord Matt Ridley aus, Autoren vom Berliner Institut für Festkörper-Kernphysik präsentieren den Dual-Fluid-Reaktor als Kernkraftwerk der Zukunft. Gas- und Kohlekraftwerke könnten künftig CO2-neutral betrieben werden, wie ein anderer Beitrag ausführt. Zwei amerikanische Wissenschaftler plädieren für marine Kohlendioxidabscheidung, wobei Gestein durch beschleunigte chemische Verwitterung CO2 aufnimmt. Weitere Geoengineering-Verfahren beleuchtet der kalifornische Biologe und Philosoph Patrick Mellor. Peter Heller hingegen setzt auf „die neuen Instrumente […] der Informations-, Gen-, Mikro- und Nanotechnologien“ als „elegante biotechnische Optimierung“, die den „vergleichsweise grobschlächtigen […] chemischen Umwelteingriffen“ vorzuziehen sei.

„Menschlicher Erfindungsreichtum und Technologie würden wieder einen Sieg über die Natur erringen.“

Wieder andere Vorschläge kommen vom dänischen Politologen Bjørn Lomborg. Statt eine Billion oder mehr im Sinne des Pariser Klimaabkommens für die Subventionierung regenerativer Energien und ähnliches in den Sand zu setzen, kann man für ‚nur‘ 162 Milliarden Dollar viel mehr erreichen, die man u.a. in Familienplanung, Agrarforschung und Tuberkulosebekämpfung investiert.

Noch günstiger käme einer der Vorschläge Mellors. Die Düngung der Meere mit Eisensulfat würde über Algenbildung sehr viel CO2 binden. Sechs Öltanker pro Jahr würden schon reichen, für Kosten von nicht einmal zehn Milliarden Dollar. Natürlich müsste dieser Ansatz wie die anderen auch abgewogen und in der Praxis auf Wirkungen und Nebenwirkungen erprobt werden.

Aber man stelle sich vor, mit so einfachen Mitteln ließe sich tatsächlich die Kohlendioxid-Reduktion erreichen, für die wir den Hirschhausens und Habecks dieser Welt zufolge auf Flugreisen und Fleischspeisen verzichten müssten. Sie und viele staatlich alimentierte „Klimaforscher“ sähen ihre Felle davonschwimmen, den Mainstreammedien ginge ihr bevorzugtes Alarmismusthema aus, keiner riefe mehr nach einer „Klimakanzlerin“. Und die indoktrinierte Ritalin-Jugend müsste freitags wieder die Schulbank drücken. Vor allem aber hätten menschlicher Erfindungsreichtum und Technologie wieder einen Sieg über die Natur errungen.

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