03.12.2009

Minarettverbot: Votum gegen die Eliten

Von Matthias Heitmann

Die Schweizer einfach nur des Antiislamismus zu bezichtigen, ist nicht nur falsch, sondern liefert denjenigen Munition, die den Bürgern generell das Mitspracherecht streitig machen wollen.

Das Ergebnis des Schweizer Volksentscheids für ein Bauverbot von Minaretten zeigt, dass sich die Eidgenossen „fremd“ im eigenen Land fühlen. Dieses Gefühl der Fremdheit hängt jedoch nicht an vier Minaretten. Die Abstimmung bot nur die Plattform, einem viel grundsätzlicheren Befremden Ausdruck zu verleihen. Dass sich die Befremdensbekundung gegen das naheliegendste „Befremdende“ richtet, verwundert nicht, sollte aber auch nicht von ihrem eigentlichen Ursprung ablenken: der immer weiter anwachsenden Distanz zwischen Eliten und Bevölkerung sowie der daraus resultierenden generellen Unzufriedenheit.

Weiterlesen auf der Website der Tageszeitung “Die Welt”, auf der der Artikel am 3.12.09 veröffentlicht wurde.

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