06.06.2017

Tiernutzung? Yes, we can!

Von Novo-Redaktion

Immer mehr Menschen hegen Zweifel an unserem Recht, Tiere zu nutzen. Oft stecken dahinter antihumanistische Vorurteile

Der philosophische Leichtmatrose und Moralbomber David Richard Precht hat behauptet, irgendwann einmal würden Schlachthöfe nur noch „Gedenkstätten“ sein. Das weckt Assoziationen mit den Gedenkstätten des Holocaust. Tatsächlich werden heute die Massentierhaltung und der industrielle Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb häufig mit dem industriellen Menschenvernichtungsprogramm der Nazis verglichen. Tiere werden als unterdrückte Wesen inszeniert, die vom Zugriff des Menschen befreit werden müssen.

Es ist absurd, die Nutzung von Tieren durch Menschen als Übergriff zu bezeichnen. Die Menschheit hat während ihrer ganzen Entwicklung Tiere genutzt. Erst durch den Konsum tierischer Proteine konnte der Mensch sein Gehirn entwickeln. Ohne die systematische Verwertung von Tieren hätte keine menschliche Kultur entstehen können. Dass weltweit Hungersnöte rückläufig sind, hängt auch damit zusammen, dass durch großflächige Beweidung und Agrartechnologie immer mehr Menschen mit Fleisch und tierischen Proteinen versorgt werden. Das ist noch kein Argument für tierquälerische Haltung. Doch den modernen Tierrechtlern geht es auch nicht um verträglichere Haltungsbedingungen, sondern um das Fundamentale: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier soll verwischt werden. Die Argumentation reicht von Genom-Ähnlichkeiten bis zu Vergleichen von Primaten und geistig Behinderten. Warum ein Schwerbehinderter Menschenrechte hat, während ein Menschenaffe mit höherer Intelligenzleistung als rechtloses Tier gilt, fragt man in solchen Kreisen ernsthaft. Hinter der Zuwendung zum Tier steckt in Wahrheit keine höhere Wertschätzung für Lebewesen, sondern die Verachtung des Menschen.

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