01.03.2013

Editorial

Von Novo-Redaktion

Welches gesellschaftliche Problem sich auch stellt – die Antwort bedeutet heute stets weniger Freiheit und mehr Regulierung. Die Autoren von NovoArgumente hingegen glauben, dass menschliche Freiheit nicht das Problem, sondern die Lösung ist. Und sie setzen sich dafür ein, die Freiheit der Meinung, der Wissenschaft und der persönlichen Lebensführung zu verteidigen. Unsere gesellschaftlichen Errungenschaften sind zu wichtig, als dass wir sie der Regulierungswut und dem Fatalismus preisgeben dürfen.

Die Freiheit des Menschen ist das höchste Gut der Gesellschaft. Ohne die Freiheit, die Meinung frei zu äußern und das eigene Leben selbst zu bestimmen, kann eine Gemeinschaft sich nicht entwickeln. Aber Freiheit war nicht immer da. Das Recht auf Selbstbestimmung ist einst hart erkämpft worden. Die Aufklärung errang die Freiheit im Geiste. Die Französische Revolution erstritt das Recht der Bürger, ihr Geschick selbst zu bestimmen und nicht der Willkür des Adels ausgesetzt zu sein. Die Freiheit des Wortes wurde gegen die Barrieren staatlicher Zensur durgesetzt. Frei zu sein, ist ein Recht, das immer wieder verteidigt werden muss. Auch und vor allem heute.

Wie leben in einer Zeit, in der wir zunehmenden Zugriffen auf unsere persönliche Freiheit ausgesetzt sind. Sei es das Recht, Tabak zu konsumieren, um Geld zu spielen, eine Glühbirne zu kaufen, seine Meinung zu äußern, jemanden einzustellen, eine Religion auszuüben oder seine Kinder zu erziehen. Überall werden neue Regulierungen angesetzt. Den immer zahlreicheren Grenzüberschreitungen können Bürger immer weniger entgegensetzen, denn die Gremien, welche die Regulierungen beschließen, sind nicht abwählbar. Sie befinden sich auf der europäischen Ebene, die sich einer wirksamen demokratischen Kontrolle entzieht. Dieser Prozess schleichender Entrechtung wird in der vorliegenden Ausgabe unter anderem unter die Lupe genommen. Sei es die Entdemokratisierung Europas durch die EU-Bürokratie, die staatliche Regulierung des Geschlechterverhältnisses oder die Gängelung von Tabakkonsumenten.

Wenn Freiheit genommen wird, wird sie immer dem genommen, der sie scheinbar am wenigsten verdient. Dem Raucher, der seine Gesundheit beschädigt. Dem Unternehmer, der Männer als Angestellte bevorzugt. Dem Neonazi, der den Holocaust leugnet. Stets soll es Freiheit in der Hand der Falschen sein, die zum Wohle aller reguliert wird. Aber Freiheit ist nicht teilbar, wird sie einem entzogen, wird sie allen entzogen. Und wollen wir sie verteidigen, müssen wir die Freiheit aller verteidigen. Auch derjenigen, die wir nicht mögen. Ohne Kompromisse. Der Kampf für eine wichtige Sache beginnt mit einen „Ja“, nicht mit einem „Aber“.

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