20.12.2016

Was ist Innovation?

Von Novo-Redaktion

Furcht und Angst regieren die Haltung zum technischen Fortschritt, Visionen des Weniger sind populärer als Visionen des Mehr

Jeder möchte gerne innovativ sein. Innovation ist wahrscheinlich eines der am stärksten positiv besetzten Begriffe. Gleichzeitich ist unser Verständnis von Innovation heute sehr begrenzt. Bei Innovationen reden wir von sozialen Medien oder selbstfahrenden Autos und Bringdiensten per ferngesteuerter Drohne. Was heute gemeinhin als „Vision“ bezeichnet wird, ist meist eine Zukunftsvorstellung, auf die jeder durchschnittlich Phantasiebegabte auch käme. Als Prototyp des Visionärs galt früher Steve Jobs, weil er das iPhone entwickelt hat. Seit Jobs tot ist, füllt der Unternehmer Elon Musk diese Rolle aus, der einen Schub für Elektroautos und die private Raumfahrt bewirkt hat. Aber viel mehr ist an Visionen nicht auf dem Markt.

Unsere Zeit ist keineswegs von Zukunftshunger geprägt, sondern viel eher von Skepsis der Forschung gegenüber. Ob es nun Stammzellforschung, Nanotechnologie, grüne Gentechnologie oder die Erschließung neuer Energiequellen ist: Forschung, die wirklich ganz neue Kapitel der Zivilisationsgeschichte aufschlagen könnte, gilt als gefährlich und riskant. Mit Risiken verbunden ist Forschung aber immer: Man kann keine neuen Türen öffnen und gleichzeitig wissen, was sich dahinter verbirgt. Das tiefsitzende Misstrauen gegenüber der Forschung bezieht sich aber nicht nur auf etwaige Unfälle oder Irrwege. Fortschritt wird heute nicht mehr als etwas gesehen, das dem Menschen dient und von ihm kontrolliert wird, sondern als eine unbändige Macht, die eigenen Gesetzen folgt. Die Angst vor neuen Technologien ist in Wahrheit das Misstrauen der Menschen sich selbst gegenüber.

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