20.12.2016

Wie sicher ist die Rente?

Von Novo-Redaktion

Nicht die Alterung der Gesellschaft stellt das Rentensystem vor ein Problem, sondern mangelndes Wirtschaftswachstum

Alte Menschen sind offenbar ein Problem. Und da Menschen immer älter werden, und anteilig die Älteren in der Gesellschaft immer mehr werden, sind sie scheinbar ein immer größeres Problem. Wer der Demographie-Debatte folgt, muss den Eindruck gewinnen, dass die Versorgungslage der Gesellschaft demnächst zusammenbrechen muss, weil immer weniger Junge die Rente für immer mehr Alte zahlen müssen. Dabei liegt diesem Katastrophenszenario eine durchaus gute Nachricht zugrunde. Menschen leben länger als früher, sie bleiben dabei fit – und sie müssen nicht mehr so vielen körperverzehrenden Jobs nachgehen, die sie früh ins Grab bringen.

Menschen können – und wollen – heute länger arbeiten und sie können oft Tätigkeiten nachgehen, die ihnen mehr Lohn bringen als früher. Die aktuelle Rentendebatte wird aber unter der Annahme von Begrenztheit geführt. Es gibt begrenzte Arbeitsplätze, also nehmen die Alten, die nicht gehen wollen, den Jungen die Jobs weg. Und die jungen Menschen können demnach nur begrenzte Ressourcen erwirtschaften, weshalb für immer mehr Leute immer weniger übrig bleibt. Wer sich jedoch anschaut, wie sehr sich in den vergangenen Jahrzehnten der Wohlstand gemehrt hat, sieht, dass es keine natürlichen Grenzen gibt. Um die Absicherung im Alter zu verbessern, sollte man Wachstum fördern und die Verdienstsituation der Jungen verbessern. Ansonsten befördert man eine antihumane Debatte, die einen künstlichen Interessenkonflikt zwischen den Generationen befördert und Menschen zum Problem erklärt, einfach weil sie leben.

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