01.09.2009

Nicht “Doping”, sondern die moralisch aufgeladene Debatte darüber zerstört den Sport

Von Matthias Heitmann

Jens Peters: „Herr Heitmann, ganz kurze Einstiegsfrage: Sollten wir den Begriff Doping aus dem sportspezifischen Sprachgebrauch verbannen?“

Matthias Heitmann: “Ja. Nicht einmal diejenigen, die dem ‘Anti-Doping-Kampf’ höchste Bedeutung beimessen, können in einfachen, plausiblen Worten definieren, was “Doping” eigentlich ist und wo (und warum) die Grenze zu akzeptablen Methoden der Leistungssteigerung verläuft. Die Anti-Doping-Kämpfer weichen der Frage systematisch aus. Am systematischsten tun dies die internationalen Anti-Doping-Agenturen: Aufgrund des Fehlens einer klaren Definition behelfen sie sich mit einer Liste, auf der sie die Substanzen und Methoden zur Leistungssteigerung aufführen, die ihrer Meinung nach unter ‘Doping’ fallen. Die Kriterien, nach denen diese Liste zusammengestellt (und kontinuierlich ergänzt) wird, sind äußerst dubios und zudem völlig intransparent. Der Fall Claudia Pechstein offenbart die Absurdität des Kampfes gegen Doping: Pechstein wurde gesperrt, obwohl kein positiver Befund vorlag. Hier findet auf Basis eines wachsweichen, mehr moralischen denn faktischen “Doping-Begriffs” eine willkürliche Kriminalisierung von Sportlern statt. Auch die Sportinteressierten werden so an der Nase herumgeführt.”

Weiterlesen auf “Catenaccio, dem Bayer-04-Blog” unter: http://tinyurl.com/n729xz

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