09.01.2018

Das große Beben

Von Novo-Redaktion

Nicht das Gerede von staatlich geförderten Innovationen bringt uns voran, sondern der Mut zur echten Disruption

Eine der wenigen Formeln, auf die sich alle einigen können, ist, dass dringend mehr Innovationen benötigt werden. Genauer betrachtet ist unsere Zeit allerdings innovationsfeindlich wie kaum eine zuvor. Wirkliche Innovationen lassen sich nicht planen und sie fragen nicht danach, ob sie gerade genehm sind. Sie schaffen neue Bedürfnisse und oft auch neue Probleme.
Heute gibt es allerdings genaue Vorstellungen, welche Probleme eine technische Neuerung zu lösen hat und welche nicht. Die wissenschaftliche Förder- und Technikfolgeabschätzungspolitik gibt ein enges Korsett vor, was überhaupt als Fortschritt zu verstehen sei. Dazu zählen etwa erneuerbare Energien und Elektromobilität. Kaum tauchen jedoch technische Neuerungen auf, die tatsächlich geeignet sind, gesellschaftliche Verhältnisse positiv zu ändern, bricht der Chor der Bedenkenträger los. Wird künstliche Intelligenz die Menschheit versklaven? Werden Roboter den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen? Eine Politik, die versucht, zwischen guten und schlechten Innovationen zu entscheiden und beide zu regulieren, ist aber in Wahrheit eine, die Innovationen verhindert.
Disruptionen erschüttern auch das vorherrschende Denken von Stabilität und Nachhaltigkeit. Sehr zu Recht. Denn vieles, das heute als innovativ gilt, ist in Wahrheit rückwärtsgewandt. Das gilt insbesondere für die von oben verordneten Energie-, Agrar-, Verkehrs- und sonstigen Wenden.

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