12.01.2011

Alles Verbraucherschutz – oder was?!

Von Michael Lendle

Wir laufen Gefahr, dass Medien und NGOs die "fehlende Transparenz im Verbraucherschutz" aufgreifen und immer wieder für eine flächendeckende Verunsicherung sorgen.

Nun ist das neue Jahr nur wenige Tage alt und schon spricht die Öffentlichkeit von einem neuen Lebensmittelskandal. Der Laie staunt und die Fachleute wundern sich - so oder so ähnlich sollte man meinen.
Aber nein - beobachtet man die nur selten investigative Berichterstattung in den Medien und die oftmals nur wenig qualifizierten Äußerungen einiger NGOs in den letzten Tagen, dann hat sich nicht nur eine Firma illegal einen Marktvorteil durch die Verwendung billiger Rohstoffe zur Herstellung von Futtermitteln verschaffen wollen.

Im Fokus steht leider zum wiederholten Male die gesamte Ernährungsbranche, in der offenbar alle Beteiligten - vom Acker bis zur Ladentheke - den einen oder anderen Fehler gemacht haben. So wird es den Verbrauchern vermittelt und so sollen es die Verbraucher auch glauben!

Und was unternimmt die Fachwelt? Sie rettet sich in mehr oder minder verständlichen Erklärungen und unterstützt durch unsinnige “Schwarze-Peter-Spielchen” genau diesen Irrglauben.
Hinzu kommt, dass
- unbeteiligte Lebensmittelhersteller öffentlich Stellung zu kriminellen Machenschaften und fehlender Verantwortung bei Mitbewerbern in der Ernährungsbranche nehmen. Warum?
- einige Bundes- und Landesbehörden öffentlich eine nicht ausreichende Kontrolltätigkeit einräumen und Nachbesserung im Sinne eines umfassenden Verbraucherschutzes versprechen. Warum?
- der Lebensmitteleinzelhandel zum ewigen Vorwurf schweigt, ohnehin billige Lebensmittel mit niedrigen Sicherheitsstandards zu verkaufen. Warum?

Wäre nicht der aktuelle “Lebensmittelskandal” genau die passende Gelegenheit, der verunsicherten Öffentlichkeit transparent offenzulegen, wie in Deutschland partnerschaftlich Hersteller und Handelsunternehmen wie auch Behörden miteinander einen umfassenden Verbraucherschutz Tag für Tag gewährleisten?
Wenn nicht, dann laufen wir - insbesondere wir Verbraucher - Gefahr, dass Medien und NGOs die “fehlende Transparenz im Verbraucherschutz” aufgreifen und immer wieder für eine flächendeckende Verunsicherung sorgen.
Und diese Form von Verbraucherschutz kann sich die Ernährungswirtschaft nicht leisten!

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