01.11.2007

Editorial

Von Thomas Deichmann

Mit der vorliegenden Ausgabe wird Novo 15 Jahre alt. Darauf sind wir stolz, zumal Veränderung und Fortschritt unser Programm sind und wir uns als unabhängiges „No-Budget-Projekt“ durch ausgeprägtes Stehvermögen und harte Arbeit ein hohes Maß an Anerkennung verschafft haben. Stillstand und Dogmatismus hat es bei uns nie gegeben. Wenn man von einem „Dilemma“ sprechen möchte, dann wohl davon, dass wir bislang keine Ressourcen für die redaktionelle Arbeit und das Marketing haben und dennoch unserer Zeit oft meilenweit voraus sind. Unsere Klärungsansätze erweisen sich häufig erst mit deutlichem Zeitverzug (Monate oder Jahre) als zukunftsweisend – wobei dann anderen die Lorbeeren zufallen.

Doch für ein Autorenmagazin wie Novo ist dieses Dilemma wohl das wertvollste Alleinstellungsmerkmal. Für uns ergibt sich daraus die Existenzberechtigung, denn ein Mainstream-Magazin ist nicht unsere Sache. In Novo findet sich auch die Antwort auf die Frage, wie sich Printprodukte im Zeitalter des Internets behaupten können: Überzeugender Inhalt und guter Journalismus, weniger die Form oder Verpackung und schon gar nicht die Anpassung an den Zeitgeist sind dafür ausschlaggebend. Das zeigt die Medienlandschaft: Die wenigen wirklich interessanten Periodika mit Tiefgang und Distanz zum Alltagsrauschen erfreuen sich wachsender Leserschaften. So auch Novo, das wir nicht nur als inhaltlich wichtiges, sondern auch als verlegerisch interessantes Projekt betrachten. Melde sich, wer hier einsteigen möchte!

In den nächsten Monaten wollen wir einen größeren Schritt wagen, um das Magazin mit seiner aktuellen Auflagenstärke von 2000 bis 3000 Heften einer wesentlich breiteren Leserschaft zugänglich zu machen. Vor allem geht es darum, die Abonnementbasis auszubauen. Der Plan ist, Novo schon mit der nächsten Ausgabe mit besserem Layout und größerem Umfang verstärkt in Umlauf zu bringen. Inhaltliche Linie und Struktur bleiben natürlich unverändert. Die Bezugspreise werden angepasst, um zusätzliche Aufwendungen zu decken.

Um unser Vorhaben umsetzen zu können, legen wir Ihnen zum 15-jährigen Jubiläum ein Doppelheft vor. Das gibt uns etwas Luft für die Vorbereitung und Ihnen trotzdem genügend Lesestoff für den Winter. Klar ist, dass wir weiter auf Ihre Unterstützung angewiesen sind. Die Publizistin Cora Stephan sagte einmal: „Was einstmals die taz war, könnte Novo werden: eine Zeitschrift, die man braucht, weil alle anderen das Gleiche schreiben.“ Dieses Profil haben wir schon. Jetzt geht es darum, in eine höhere Liga aufzusteigen. Helfen Sie, Novo als einzigartigen Ort publizistischer Entdeckungsfreude voranzubringen: Abonnieren Sie das Magazin, werden Sie Förderabonnent, gewinnen Sie neue Leser, oder beteiligen Sie sich direkt an unserem Unternehmen. Melden Sie sich, wenn Sie sich engagieren möchten.

Anregende Lektüre wünscht Ihr


Thomas Deichmann
Chefredakteur

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