28.04.2015
Gentechnikfreies Deutschland
Der Triumph der Angstmacher
Die Grüne Gentechnologie ist ein Beispiel dafür, wie die Banalisierung einer Debatte dazu führen kann, dass extrem rückwärtsgewandte Ansichten die Agenda bestimmen. Seit es den Menschen als Kulturwesen gibt, greift er in das Erbgut anderer Lebewesen ein. Zunächst zufällig, dann systematisch durch Zucht und Kultivierung. Zuletzt gezielt durch die Gentechnologie. Hätten wir nicht in das Erbgut des Apfels eingegriffen, würden wir heute noch auf holzigen, sauren Früchten herumkauen. Ohne Erbgutveränderung gäbe es keine Feldfrüchte und auch keine Haustiere. Die Welt, in der wir heute leben, wäre schlicht nicht denkbar, hätten wir den Genpool von Lebewesen nicht manipuliert. Die Zeit, da Menschen nur mit Tieren und Pflanzen konfrontiert waren, die natürliche Genome hatten, war die Zeit der Jäger und Sammler. Also als der Mensch selbst noch Beute war, von Hunger bedroht und mit einer Lebenserwartung von wenigen Jahrzehnten. Die Welt danach ist eine Welt der Erbgutveränderung. Die grüne Gentechnik bietet die Möglichkeiten, das Erbgut gezielt und bewusst zu gestalten. Damit können Pflanzen mit Eigenschaften versehen werden, die sie auf dem Weg der Zucht nie erlangen könnten. Sie können bestimmte Vitamine produzieren, oder gegen Schädlinge immun werden. Oder Medikamente hervorbringen. Wir werden spektakuläre Fortschritte sehen. Leider nicht in Deutschland. Denn hier hat ein Klima der Panikmache dafür gesorgt, dass die Grüne Gentechnik praktisch vertrieben wurde. Die Zukunft findet nun woanders statt.