09.04.2013

Hunger nach mehr

Die neue Mythenbildung um die Welternährung

Der Hunger auf der Welt ist nach wie vor eines der bestimmenden Themen der Politik. Dabei wird oft vergessen, dass es vielen Menschen in der sogenannten Dritten Welt heute besser geht als noch vor einigen Jahren. Gegenden, in denen bitterste Armut herrschte, konnten von wirtschaftlichem Aufschwung profitieren. Dennoch gibt es nach wie vor Regionen, die immer wieder von Hungersnöten heimgesucht werden. Als Schuldige werden gerne Lebensmittespekulanten ausgemacht, die die Preise hochtreiben, oder auch lokale Warlords. Auch wird gerne darauf verwiesen, dass der Konsument im Westen eine moralische Mitschuld trägt, schließlich würden in den Industrienationen massenhaft Lebensmittel weggeschmissen, die anderenorts fehlen würden. Die augenfälligste Ursache für den Welthunger wird dagegen selten diskutiert: Die unterentwickelte Landwirtschaft in den Entwicklungsländern. Auch in Europa gab es früher Hungersnöte, denn die Landwirtschaft war extrem vom Wetter abhängig. Missernten hatten katastrophale Folgen. Heute sorgen intensive Bebauung, moderne Düngung und Agrartechnologie dafür, dass die gleiche Fläche viel mehr Menschen sicher ernähren kann. In weiten Regionen Afrikas sind schlechte Ernten heute immer noch lebensbedrohlich. Dass dies lieber unerwähnt gelassen wird, hat einen Grund. Die NGOs fördern im Rahmen ihrer „Empowerment“-Politik in der Dritten Welt das Kleinbauerntum – und lehnen Agrarfabriken ab. Die Menschen sind so zu anfälliger Subsistenzwirtschaft verurteilt. Er wird Zeit, dass der Welthunger nicht mit moralischen Appellen, sondern mit Hochtechnologie bekämpft wird.

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