26.09.2012

Ein Herz für Unternehmer

Warum wir der Marktwirtschaft dankbar sein sollten

Wie sich die Zeiten doch wandeln. Es ist noch keine zwanzig Jahre her, da wurde der historische Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus gefeiert. Heute lassen sich nicht einmal mehr in der CDU uneingeschränkte Freunde des Kapitalismus finden. Früher sah man im Kapitalismus ein Wirtschaftssystem, das es allen ermöglicht, am Markt teilzunehmen, und das sich über Angebot und Nachfrage regelt. Der Kapitalismus war fest mit der Vorstellung von Freiheit verbunden. Heute wird die Ungleichheit eher problematisch gesehen. Statt der Freiheit steht die Unsicherheit im Kapitalismus in Fokus. Und während es früher als Aufgabe des Staats gesehen wurde, die Freiheit des Einzelnen zu schützen, soll er nun vor allem für Sicherheit und sozialen Ausgleich sorgen. Kann man sich darüber freuen? Sicher nicht. Bei all den Problemen, die der Kapitalismus mit sich bringt, fußt er doch auf einem Bild vom Menschen, der sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Im Gegensatz dazu wird in der gesellschaftlichen Diskussion heute ein Menschenbild gezeichnet, bei dem schwache Individuen beschützt und versorgt werden müssen und der Staat regulierend eingreifen muss, um die Beziehungen der Mitglieder der Gesellschaft untereinander zu regeln. Solche Menschen werden immer viel Zuwendung brauchen – und wenig Freiheit. Mag sein, dass der Kapitalismus ein ungerechtes System ist. Der Postkapitalismus, auf den wir uns zubewegen, ist viel bedrohlicher.

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