03.04.2012

Die Grenzen des Wachstums und kein Ende

Warum der Neo-Malthusianismus nicht aufgibt

Vielleicht ist der Pastor Thomas Malthus nicht jedem ein Begriff, aber seine Denkschule ist noch immer herrschend im modernen Grenzen-Denken. Malthus schuf Ende des 18. Jahrhunderts die Theorie der Überbevölkerung. Von ihm stammt die Lehre, dass die Menschheit exponentiell wachse, aber die Nahrungsmög- lichkeiten nicht. Von daher müsse die Menschheit irgendwann an die Grenzen geraten und in schweren Hungerkatastrophen dezimiert werden. Malthus, der ein Rassist war, lag mit seinen Vorhersagen aber falsch. Die Weltbevölkerung hat seitdem stark zugelegt, und auch der Wohlstand nahm zu. Die Theorie von den Grenzen des Wachstums erwies sich als fehlerhaft. Die Ernährungsmöglichkeiten hatten viel schneller zugelegt als der Nahrungsbedarf.

Trotzdem wird heute in vielen Kreisen eine Art Postmal- thusianismus gepflegt. Zuletzt geschah dies bei der Debatte um die Überschreitung der Sieben-Milliarden-Grenze der Weltbe- völkerung. Die Botschaft ist dieselbe: Wir sind angeblich zu viele, deshalb muss einem Teil der Weltbevölkerung gelehrt werden, sich nicht zu vermehren.

Zwar werden heute seltener Hungerkatastrophen bemüht. Stattdessen werden Ressourcen-und Wertschöpfungsgrenzen angeführt. Diese Debatte ist bestimmt von der Vorstellung, dass die menschliche Gesellschaft natürliche Grenzen habe, denen sie sich unterwerfen muss. Dabei zeigt die Geschichte, dass der Mensch sich dadurch auszeichnet, seine Grenzen immer wieder selbst zu definieren – und zu überschreiten. Darin sollten wir uns nicht beirren lassen.

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