16.10.2011

Energiewende in die Sackgasse?

Kommentar

Warum die Angst vor der Atomkraft noch ungesünder ist als die Radioaktivität

Als über das japanische Atomkraftwerk Fukushima eine Tsunami-Welle hereinbrach, die Reaktorkühlung zerstörte und in mehreren Reaktoren eine Kernschmelze verursachte, führte dies fast zwangsläufig zum deutschen Turbo-Ausstieg aus der Atomenergie.

Egal wie man zur Kernkraft als solcher stehen mag: Für solch überstürztes Handeln gab es keinen rationalen Grund. Weder hatte sich durch Fukushima die Sicherheitslage deutscher Atomkraftwerke verändert, noch lässt sich das Naturkatastrophen-Szenario aus Japan auf Deutschland übertragen. Und schon gar nicht lässt sich behaupten, dass die Versorgung mit alternativen Energien so fortgeschritten sei, dass eine Industrienation ohne Risiko auf die Schnelle auf eine konventionelle Energiequelle verzichten könne. Was ist passiert?

Dass wir uns vor Atomkraft so sehr fürchten, hat weniger mit ihrem tatsächlichen Risikopotential zu tun als mit dem mangelnden Zutrauen der Menschen, eine mächtige Technologie tatsächlich beherrschen zu können. Nicht die Technik ist das Problem, sondern unsere Haltung ihr gegenüber.

In den folgenden Beiträgen widmen sich die Autoren der Energiefrage: Frank Furedi untersucht die Mechanismen moderner Panikmache, welche die Argumente der Gegner und Befürworter der Atomenergie gleichermaßen prägen. Heinz Horeis zeigt auf, warum andere Staaten unverdrossen an der Atomenergie festhalten – und damit besonnener ihre Energiezukunft planen als Deutschland. Thilo Spahl stellt die Frage, ob ein Unfall mit atomarer Strahlung tatsächlich eine Katastrophe von unvergleichlicher Qualität ist. Und Peter Heller stellt eine mögliche Energiequelle der Zukunft vor, die heute in der Öffentlichkeit noch kaum diskutiert wird: den Thorium-Flüssigsalzreaktor.

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