01.03.2010

Wanted Innovationen

Essay von Wolfgang Clement

Über die politische Blockade der Biowissenschaften und die Notwendigkeit, mit Angstritualen zu brechen und Fortschrittskräfte neu zu sammeln.

Deutschland wird sich nur dann als eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt behaupten können, wenn wir auf den zukunftsträchtigen Feldern von Wissenschaft und Wirtschaft auch künftig eine international führende Rolle einnehmen. In der Biotechnologie wie auch auf anderen Feldern von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung – nehmen Sie nur die Atomenergie, die CO2-freie Kohleverbrennung oder, um eine ganz andere Disziplin anzusprechen, die Stammzellforschung – ist dies zur Zeit nicht gewährleistet. So setzen wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes aufs Spiel!

Die Diskussion zu den angesprochenen Themen hat sich in den letzten Jahren nicht eben entspannt, sondern wird weiterhin sehr kontrovers und sehr emotional geführt, und zwar mit bedenklicher neuer Kraft, wie die jüngsten Entscheidungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) zeigen. Ich will zu diesem Ereignis eine CDU-Politikerin zu Wort kommen lassen, nämlich Dr. Renate Sommer, MdEP, die die Entscheidung der Bundeslandwirtschaftsministerin, den Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810 der Firma Monsanto in Deutschland zu verbieten, mit – erst recht unter politischen Schwestern – ungewöhnlich deutlichen Worten aufs Korn genommen hat. Diese Entscheidung sei „rein politisch“, erklärte Frau Dr. Sommer, „eine CSU-Wahlkampfaktion“ (übrigens in den letzten Zügen des kürzlichen Europa-Wahlkampfes). Schließlich gebe es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eine Gefährdung der Umwelt oder der Gesundheit von Mensch und Tier durch MON 810 belegten. Der Monsanto-Mais, der bereits seit 1998 eine Zulassung in der EU habe, werde bereits in Deutschland angebaut, sehr zum Nachteil des Maiszünslers, dem mit MON 810 einfach die Futtergrundlage entzogen worden sei. Künftig müsse eben dieser Zünsler wieder mit großem chemischem Aufwand vergiftet werden. Ob das besser für die Umwelt sei?

Zugleich wanderten immer mehr Forscher auf diesem Feld aus Deutschland aus, argumentiert Frau Dr. Sommer, und Unternehmen würden verkauft – sehr zum Vorteil des Konzerns Monsanto, der prinzipiell nur so seine 98-prozentige Weltmarktführung habe aufbauen können, was natürlich „eine ungesunde Entwicklung“ sei. Frau Aigner habe mit ihrer Entscheidung „uns allen einen Bärendienst erwiesen“, denn auf dem von ihr eingeschlagenen Weg werde Deutschland in nicht ferner Zukunft „viele Milliarden für Gentechnikpatente und -produkte aus anderen Teilen der Welt ausgeben müssen“. So weit die Europaabgeordnete Dr. Renate Sommer in ihrem, wie ich finde, bemerkenswert klaren Statement.

Wir sollten über Wege und Möglichkeiten sprechen, die verhindern helfen können, dass es so weit kommt, wie Frau Dr. Sommer befürchtet. Mit der Verleihung der InnoPlanta-Preise 2009 wollen wir Zeichen setzen – für einen unabhängigen, offen und fair berichtenden und kommentierenden Journalismus wie für die Freiheit der Forschung, die heute auf dem Felde der Grünen Gentechnologie durch Unverstand, blindwütige Zerstörungswut, aber auch durch mangelndes Engagement der Politik bedroht und gefährdet ist.

Mit anderen Worten: Wir setzen gegen eine irreführende Emotionalisierung – vor, während und nach Wahlkämpfen – auf die Kraft des Arguments. Wir setzen auf die Erfahrung, auf das Wissen und Können der deutschen Wissenschaft und Wirtschaft. Wir setzen auf die Fähigkeit der Menschen, wir hoffen jedenfalls darauf, verstandesgemäß zu handeln. Und nicht zuletzt setzen wir auf die Bereitschaft der demokratischen Politik, im Interesse unseres Landes gegebenenfalls auch für momentan unpopuläre Entscheidungen geradezustehen.

Vor 40 Jahren, im Herbst des Jahres 1969, schlug die Geburtsstunde der Gentechnik. Professor Ernst-Ludwig Winnacker, der frühere Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der damals Postdoktorand im Department für Biochemie der Universität von Kalifornien in Berkeley war, hat kürzlich in einem Vortrag darüber berichtet: wie es war, als eines Tages in jenem Department „ein neuer Assistenzprofessor“ auftauchte, „ein gewisser Stuart Linn, der die letzten beiden Jahre bei Werner Arber, damals noch in Genf, verbracht hatte. Bei Untersuchungen, die sich mit der Abwehr von Virusinfektionen durch Bakterien befassten, waren diese beiden auf das Phänomen der Restriktion, also das Vermögen von Bakterien gestoßen, das Erbgut von in sie eindringenden Viren zu zerstören und sich damit vor dem Angriff der Viren zu schützen.“ Der Forscher Paul Berg, ein Kollege der beiden an der Stanford University, der später den Nobelpreis erhielt, war kurz darauf zu der Einsicht gekommen, dass bestimmte Enzyme das Erbgut der Viren in Stücke zerlegen, dass man diese Stücke im Reagenzglas aber auch wieder zusammenfügen konnte, und zwar auch aus dem Erbgut unterschiedlicher Quellen. „So war die Gentechnik geboren“, berichtet Winnacker.

Inzwischen hat sie sich als unersetzlich für die moderne biologische Forschung erwiesen. Die Biologie als Wissenschaft ist – so Winnacker – „durch sie aufgeblüht und quantitativ geworden“. Letztlich habe die Gentechnik sie revolutioniert, genauso wie die pharmazeutische Industrie mit zahllosen neuen Produkten, die aus der heutigen medizinischen Praxis nicht mehr wegzudenken sind.

Die breite Diskussion um die Chancen und Risiken der Gentechnik, die darüber in aller Öffentlichkeit entbrannte, hatte ihren Preis, und zwar nach meinem Eindruck in ganz besonderer Höhe hier bei uns in Deutschland. So weist Winnacker beispielhaft darauf hin, dass der Hoechst AG elf Jahre lang die großtechnische Produktion von gentechnisch hergestelltem humanem Insulin versagt wurde, und zwar mit dem Ergebnis, dass zwar in der medizinischen Praxis seit 1983 nur noch dieses Material verwendet wird, dass davon aber ausschließlich ausländische Hersteller profitierten. Ich zitiere Winnacker: „Die Hoechst AG, die noch 1982 das größte Pharmaunternehmen der Welt war, hat diese Auseinandersetzung, die im Wesentlichen auf den damaligen hessischen Umweltminister Joschka Fischer zurückgeht, nicht überlebt.“ Es gibt sie nicht mehr. Ihm, Winnacker selbst, habe der Kampf um die Rote Gentechnik damals „immerhin einen Platz auf der Abschussliste der Roten Armee Fraktion“ eingebracht.

Der Unsinn, der seinerzeit über die Anwendung des körpereigenen Insulins verbreitet wurde, nämlich, dass es für den Menschen tödlich sei, habe sich bald ein ganzes Jahrzehnt lang gehalten – und international dem Ansehen Deutschlands als Forschungsstandort schwer geschadet. Die deutsche Biotech-Industrie sei folglich, von ganz wenigen Ausnahmen absehen, auch nie wirklich an die Weltspitze gelangt.

Heute, vier Jahrzehnte nach Entdeckung und der weiteren Entwicklung der Biotechnologie, droht sich in unserem fortschritts- und risikoscheuen Land jene Geschichte nun bei der Grünen Gentechnik zu wiederholen. Es ist im Grunde der gleiche Glaubenskrieg, in dem die Rote Gentechnik in Deutschland beinahe untergegangen wäre, der jetzt mit Gewalttätigkeiten, mit Misstrauen gegen die Wissenschaft und ihre Argumente und mit einem Feindbild von der klassischen intensiven Landwirtschaft – im Gegensatz zur „guten“, ökologischen Landwirtschaft – gegen die Grüne Gentechnik ausgetragen wird. Dabei steht die Landwirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung, aus der Notwendigkeit der Ernährung von heute 6,5 Milliarden, in knapp zwei Jahrzehnten schon 8,5 Milliarden Menschen, und aus dem Klimawandel ergeben. Es ist deshalb fürwahr auch aus „wissenschaftsgeschichtlicher Erfahrung“, wie Winnacker sagt, nachgerade verantwortungslos, der Landwirtschaft in unserem Land gerade jetzt neue Züchtungsverfahren vorzuenthalten, die die Bauern in den USA, in Kanada, in Argentinien benutzen und die ihnen große Vorteile bringen. Noch gibt es in der Tat in Deutschland über 100 Saatgutfirmen, auch viele Familienbetriebe. Doch es ist schon zynisch, wenn diejenigen, die heute hierzulande immer höhere Hürden gegen die neue Technik aufbauen, immer höhere emotionale und politische Hürden, anschließend die Monopolisierung des Marktes beklagen.

Dabei hat die Grüne Gentechnik, anders als die Rote, mit zwei zusätzlichen Problemen zu kämpfen. Es ist auf der einen Seite die Tatsache, dass sich bei uns zwei parallele Märkte herausgebildet haben, der für gentechnisch veränderte und der für nicht veränderte Nutzpflanzen, und dass die ökologische Landwirtschaft der klassisch-intensiven, die ja auf die Dauer die besseren Produkte hervorbringen könnte, jeden nur möglichen Stein in den Weg legt. Und dass zum anderen die Politik die Wissenschaft nicht oder kaum zur Kenntnis nimmt, teilweise auch gegen alle wissenschaftliche Vernunft argumentiert und handelt.

Das ist eines der Probleme: Wir haben heute keine wirkliche Fortschrittspartei mehr in Deutschland, keine Partei, die sich dem Fortschritt von Wissenschaft und Forschung, und zwar einschließlich der Anwendung natürlich, verschrieben hätte, wie es meine Partei, die SPD, einmal tat. Ebenso wenig ist dies heute die CDU mit der CSU – siehe das opportunistische Gebaren von Herrn Horst Seehofer. Am nächsten kommt dieser Aufgabe in meinen Augen derzeit noch die FDP.

Aber so ist es nicht verwunderlich, wenn auch eigentlich ein Armutszeugnis, dass es hierzulande bis heute nicht gelungen ist, die Koexistenz verschiedener Anbauformen sicherzustellen. Es ist jedenfalls wissenschaftlich untersucht und bestätigt, dass Mindestabstände zwischen Feldern und andere Maßnahmen, die Landwirte auch beim konventionellen oder ökologischen Anbau vorsehen, die unterschiedlichen Qualitätsmerkmale verschiedener Pflanzenkulturen mit und ohne Gentechnik sichern können. Stattessen hat im Europawahlkampf beispielsweise der bayerische Umwelt- und Gesundheitsminister von der Unnatürlichkeit der Gentechnik und der Zerstörung der Schöpfung gesprochen. Der Wissenschaftler Professor Winnacker hat hierauf so geantwortet:

„Natürlich ist die Gentechnik unnatürlich, sie könnte unnatürlicher nicht sein, aber ist das ein Problem? Und natürlich sind ihre Produkte nicht zurückholbar, aber wenn es sich um Gene aus dem natürlichen Umfeld handelt, warum denn eigentlich sich fürchten? Sind die Gene für die Kurzbeinigkeit des Dackels, der ursprünglich vom Wolf abstammt, zurückholbar? Sind die Domestizierungsvorgänge, die in den vergangenen 10.000 Jahren aus den meist giftigen Vorläufern unserer Nutzpflanzen eben diese Nutzpflanzen geschaffen haben, rückführbar auf den damaligen Zustand? Wäre das überhaupt wünschenswert?“ Und weiter: „Wer die Schöpfung zum Zeugen seiner Überzeugung macht, übersieht zweierlei. Die Schöpfung ist schon aus sich heraus nicht unveränderlich und zweitens, auch wir Menschen sind Teil der Schöpfung. Wenn sich an der Schöpfung überhaupt irgendetwas als konstant erweist, dann ihr ständiger Wandel, ein Wandel, ohne den auch unsere Spezies nie entstanden wäre. Die Urschöpfung ist lange her. Auch das schöne Oberbayern, das vielen von uns dank seiner Blumenwiesen und Almweiden wie ein Paradies vorkommt, ist nicht der Garten Eden. Aus dem so wünschenswerten Erhalt dieser Kulturlandschaft ein Argument für ein landes- oder gar bundesweites Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen abzuleiten, halte ich für völlig abwegig und aus der Luft gegriffen“.

Wie ist es dennoch möglich, dass sich in demselben Bayern – Umfragen zufolge – 74 Prozent der Bevölkerung prinzipiell gegen die Grüne Gentechnik aussprechen, 71 Prozent die Forderung unterstützen, den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen im Lande generell zu verbieten, und ebensolche Mehrheiten beim alltäglichen Einkauf Wert auf Lebensmittel legen, die gentechnisch nicht behandelt wurden? So beschreibt es das Verbraucherschutzministerium. Es versäumt allerdings, darauf hinzuweisen, dass 70 bis 80 Prozent der heute feilgebotenen Lebensmittel bereits mit gentechnisch veränderten Organismen in Kontakt gekommen sind, indem sie aus diesen hergestellte Produkte wie Stärke oder Lecithin enthalten. Wie ist eine derart schiefe, moderat gesprochen: unzureichende Informationspolitik erklärbar?

Wir verstehen heute eine Entwicklung als nachhaltig, wenn sie zur ökologischen Stabilisierung, zum ökonomischen Wohlstand und zur sozialen Sicherheit führt. Das sind die drei Zielsetzungen, auf die es ankommt. Gentechnisch verändertes Saatgut ist heute in 25 Ländern im Einsatz, 30 weitere Staaten lassen den Import von gentechnisch veränderten Lebensmitteln als Nahrungs- oder Futtermittel zu. Die Anbaufläche weltweit umfasst heute etwa 125 Millionen Hektar, ist also etwa so groß wie die gesamte Ackerfläche der EU. Derzeit bauen etwa 13 Millionen Bauern gentechnisch veränderte Pflanzen an. Führend sind – nach Nutzfläche – die USA, gefolgt von Argentinien, Brasilien, Kanada, Indien und China. Der Anbau in Europa ist demgegenüber bescheiden. Allerdings importiert die EU etwa 30 Millionen Tonnen gentechnisch veränderte Pflanzen als Tierfutter, das entspricht etwa 60 kg pro Einwohner.

Wer sich die Zahlen und Daten einer immer noch wachsenden Weltbevölkerung vor Augen führt, dem ist klar, dass wir die landwirtschaftliche Produktion in den nächsten 20 Jahren global etwa verdoppeln müssen, jedenfalls dann, wenn wir den Hunger von Milliarden Menschen stillen wollen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Pflanzenbiotechnologie die globale Nahrungsmittelversorgung auch quantitativ verbessern kann, dass sie dabei die Umwelt schützt und nicht etwa belastet und dass sie Arbeitsplätze in der Forschung und in der Landwirtschaft erhält und neue schafft.

Es gibt kaum eine Technologie, die umfassender geprüft wird als diese. Sie ist offensichtlich so sicher wie sie innovativ ist. Bis heute ist in keinem Fall festgestellt worden, dass der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen negative Auswirkungen auf Organismen gehabt hätte, die nicht Ziel des Einsatzes waren. Wir sollten deshalb wissen: Auf den Weltmärkten werden deutsche und europäische Landwirte auf etwas weitere Sicht nur bestehen können, wenn sie solchermaßen innovative Produkte und Techniken nutzen. Das sind die Fakten. Aber zur Realität gehört auch – wie ich in einem Statement zur Fachtagung „Grüne Gentechnik“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums aus dem Jahre 2002 las –, dass diese Technik „in besonderer Weise ein Kommunikationsproblem“ ist. „Womöglich trifft die Einschätzung zu“, sagte bei dieser Gelegenheit der Theologe Dr. Roger J. Busch, „dass wir zu diesem Thema seit Langem einen ritualisierten Streit immer wieder neu zelebrieren.“ Dass es dabei also um den „allzu oft beobachtbaren gelebten ‚verdeckten Vertrag auf Nicht-Veränderung‘“ gehe. Und der besage, „dass zwar alle Partner betonen, wie wichtig Veränderung sei, aber in actu letztlich alles tun, um Veränderung zu verhindern“.

Ich fürchte, dass diese Einschätzung nur zu berechtigt ist und dass es deshalb darauf ankommt, dieses Ritual zu durchbrechen. Wir brauchen dazu die Wissenschaft, die ihr Ansehen und das Vertrauen, das ihr immer noch entgegengebracht wird, nutzen muss, um sich dem disziplinenübergreifenden, pauschale Bewertungen entlarvenden Diskurs zu stellen und die Politik herauszufordern, statt zu resignieren. Ja, Forscher dürfen nicht resignieren. Wir alle dürfen nicht länger zulassen, dass die Politik sich faktisch der Diskussion verweigert. Wir müssen in die Offensive gehen. Es ist beschämend zu sehen, wie hier der Schaugarten Üplingen mit Zäunen und Wachtürmen vor Zerstörern geschützt werden muss. Wo ist da eigentlich der Rechtsstaat, der ständig wiederholten Rechtsbruch ahnden und für die Zukunft verhindern muss? Wer schützt Forschung und Forscher vor Angriffen und Anfeindungen in unserem Land?

Wir brauchen natürlich die Politik, die nicht nur vermeintlichen, kurzfristigen Effekten folgen, sondern gerade auf diesem Feld ihre globale Verantwortung in den Blick nehmen muss. Und dazu brauchen wir eine Kommunikation, die erstens fachlich fundiert und zweitens dennoch allgemein verständlich ist. Denn darin hat Professor Winnacker vermutlich recht: „Das Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft stand lange nicht im öffentlichen Interesse. Dies aber beginnt sich zu ändern.“ Wir sollten die Chance nutzen und die Verleihung der InnoPlanta-Preise als Ermutigung verstehen, den neuen Aufbruch zu wagen. Noch ist es nicht zu spät für uns in Deutschland und für uns in Europa, die wir derzeit – verglichen mit anderen – auf dem Felde der Grünen Gentechnologie weit zurückliegen.

Die Welt wartet nicht auf uns. Sie verändert sich in hohem Tempo. Viel rascher als erwartet bilden sich die neuen Kraftzentren, die neuen Wirtschaftsmächte heraus. „Think India, think Innnovation“ – so wirbt der Subkontinent für sich und seine Zukunft. Wer mag, der kann in Shanghai im Gespräch mit europäischen oder amerikanischen Unternehmern wahrnehmen, wie der Wettbewerb um die besten Köpfe im weltweiten „War for Talents“ entbrannt ist. Welche Rolle kann, welche Rolle will unser Europa in diesem Wettbewerb noch spielen? Es ist eine Weichenstellung, die uns abverlangt wird. Europa hat noch alle Möglichkeiten, in der sich neu ordnenden Welt eine gestaltende Rolle zu spielen. Alles dafür zu tun, sind wir auch und vor allem den uns nachfolgenden Generationen schuldig. Viel Zeit bleibt uns allerdings nicht zu verstehen, dass die Welt nicht auf uns wartet. Wir müssen handeln.

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