29.08.2012

Neil Armstrongs Tod: Wer greift heute noch nach den Sternen?

Von Viv Forbes

Für Viv Forbes symbolisieren der Tod Neil Armstrongs und Steve Jobs den Niedergang des Westens. Uns sind der optimistische Blick in die Zukunft und das Vertrauen in Wissenschaft und Technik abhanden gekommen, stattdessen lassen wir uns von grünen Untergangspropheten Angst einjagen

Der Tod von Steve Jobs Endes letzten Jahres und Neil Armstrong Ende letzter Woche könnte den Schlusspunkt einer Ära der Menschheitsgeschichte markieren, die von großen wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Errungenschaften geprägt wurde. Es begann vor etwa 200 Jahren mit James Watt und Robert Stephenson, denen es gelang, die kohlegeheizte Kraft des Dampfes für den Antrieb von Maschinen und Lokomotiven nutzbar zu machen. Was folgte, waren viele weitere technologische Innovationen wie Elektrizität, Dieselmotoren, Kernkraft, das Ford-T-Modell, Spaceshuttles oder der PC.

In diesem Zeitalter der Innovation entwickelte die Menschheit die Pferdekutsche zum Überschallflugzeug weiter, den Chappe-Telegrafen zum Smartphone, den Holzofen zum Kernkraftwerk, den Abakus zum PC, flackernde Kerzen zum brillantem Licht auf Knopfdruck und Segelschiffe, die gen Neue Welt in See stachen, zu raketenbetriebenen Raumschiffen, die auf dem Mond landeten.

Diese Ära brachte Wohlstand, längeres Leben und steigenden Reichtum für Millionen, während sie gleichzeitig den Überfluss erzeugte, der es jenen ermöglichte, besser für ihre Umwelt zu sorgen. Ebenso befähigte sie die freie Welt dazu, sich in zwei Weltkriegen und während des Kalten Krieges gegen aggressive Diktatoren zu verteidigen.

Heute erleben wir das langsame Erlöschen dieses großen Zeitalters; anstatt weiter voranzuschreiten, verlassen wir uns zu sehr auf die Errungenschaften der Vergangenheit. Gleichzeitig erlauben wir es grünen Untergangspropheten, unseren Kindern Angst einzujagen und sich vom wissenschaftlichen und technologischen Erbe der Menschheit abzuwenden. Aber: Wie wird man im Rückblick aus der Zukunft das Wirken dieser heutigen „Grünen Generation“ beurteilen?

Wir haben bereits Windkraft, Holzöfen und elektrische Autos wiederentdeckt. Alles wurde schon vor hundert Jahren ausprobiert und größtenteils wieder verworfen. Heutzutage wird die Produktion von einst in den USA verbotenem Mais-Ethanol-Whiskey gefördert (diesmal um ihn in Automotoren zu verschwenden). Die Grünen verleugnen das große Potential von Kernkraft, Kohle und Erdgas zur Energieerzeugung. Wahrscheinlich würden sie am liebsten auch gleich alle Flughäfen schließen und uns jeglichen Ressourcenverbrauch verbieten, während sie eifrig an computerbasierten Spionageprogramme basteln, um unseren alltäglichen Stromverbrauch aufzuzeichnen, zu regulieren und zu besteuern. Sogar Teile der NASA, dieser einst so großartigen, risikobereiten Organisation, die Neil Armstrong auf den Mond brachte, unterstützen den heutigen Anti-Kohlenstoff-Kult, der die Abschaffung der gesamten Kohleindustrie von der Mine bis zum Kraftwerk fordert.

Das Vermächtnis der heutigen Untergangspropheten wird sich an der Anzahl der nicht gebauten Dämme, der geschlossenen Fabriken und Farmen, der nicht zur Nutzung freigegebenen Wälder und Fischgründe und an der Zahl der Menschen, die in Armut leben, bemessen. Wie die alten römischen Kaiser à la Nero feiern die Grünen ihr zerstörerisches Tun in teuren Klimazirkussen, um gleichzeitig hinter geschlossenen Türen auch noch die letzten Überreste von Freiheit und Eigentumsrechten einzukassieren, die es früheren Generationen erst ermöglichten, „nach den Sternen zu greifen“. Das Credo der kommenden Ära sollte lauten: „Rückzug in die Vergangenheit“. Neil Armstrong und Steve Jobs – wir verlieren viel mehr, als die meisten Menschen begreifen.

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