01.09.2005

Editorial

Von Thomas Deichmann

NEIN … lautet unsere Antwort auf die Coverfrage, ob bei den Bundestagswahlen wirklich etwas zur Wahl steht. Uns ist es deshalb auch vollkommen gleich, ob und für wen Sie am 18. September Ihre Stimme abgeben werden.* Der Münchener Soziologe Ulrich Beck ist da anderer Meinung. Da er einflussreich ist und sensibel für die Stimmung im Lande, haben wir uns mit seiner „Streitschrift“ zur Ehrenrettung von Rot-Grün ausgiebig befasst. Dabei herausgekommen ist eine ausführliche politische Lagebeschreibung und eine gründliche Verortung unseres Magazins – sowie ein Verriss der Beckschen Zeitgeistpositionen.

Auch andere Autoren nehmen in ihren Artikeln Bezug auf den Wahlkampf. Statt vom unpolitischen Konsumboykott zu schwärmen oder über die Mehrwertsteuer zu streiten, beleuchten wir die Bedeutung und die Hintergründe der Besonderheiten des anstehenden Urnengangs. Dabei plädieren wir für die konsequente Verteidigung sozialer Freiräume und das radikale Infragestellen vermeintlich progressiver oder als zwangsläufig daherkommender Entwicklungen und Trends.


Uns ist klar, dass nur in einer breiteren öffentlichen Auseinandersetzung um unsere und andere Inhalte Alternativen und Visionen neu entstehen können. In diesem Sinne möchte ich Sie erneut zur „Battle of Ideas“-Konferenz einladen, die im Oktober in London stattfinden wird. Neben unseren Redakteuren werden dort auch zahlreiche britische Novo-Autoren Rede und Antwort stehen – u.a. der in England und in den USA längst als führender Intellektueller anerkannte Soziologe Frank Furedi. Novo ist mit eigenen Workshops vertreten, und wir möchten die Diskussionen gerne mit vielen Teilnehmern aus Deutschland bereichern. Unseren Abonnenten und Autoren bieten wir ermäßigte Eintrittskarten und Hilfe bei der Suche einer Unterkunft. Melden Sie sich, wenn Sie teilnehmen möchten. Möglichkeiten zum Gespräch über Novo und die Londoner Konferenz bietet auch die Frankfurter Buchmesse, auf der wir mit einem eigenen Stand vertreten sind.

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