Entwicklungspolitik

Einige klassische Entwicklungsländer haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu Schwellenländern hochgearbeitet. Das internationale Kräftegleichgewicht verschiebt sich nach Süden, gleichzeitig drohen einige Länder dauerhaft abgehängt zu werden. Zwar wächst weltweit der Wohlstand und damit einhergehend auch das Bildungs- und Gesundheitsniveau, aber nach wie vor sind Hunger, Seuchen und vermeidbare Krankheiten ernsthafte Menschheitsprobleme. Dabei wird kaum mehr bestritten, dass Entwicklungshilfekonzepte ganz allgemein, zumindest für Afrika, gescheitert sind. Aber wie wird dies gemeinhin begründet, und welche Konsequenzen zieht man? Es dominieren Schuldzuweisungen und die auch uns sattsam bekannte grüne Sparbrötchenagenda: Schwarze Eliten seien korrupt, ihre Bevölkerungen demokratieuntauglich und Afrikaner ganz generell am besten an der kurzen Leine zu halten und zu belehren, wie man ein bescheidenes Leben mit minimalem „ökologischem Fußabdruck“ führt. Solche Vorurteile bringen uns nicht weiter. Wie könnte eine progressive Entwicklungspolitik für das 21. Jahrhundert aussehen?

Top Artikel

Deutsche Normen für die Welt?

Von Alexander Horn

Das Lieferkettengesetz gibt Konzernen und NGOs noch mehr Macht zur globalen Durchsetzung ihrer Interessen sowie hiesiger Umwelt- und Sozialnormen. Das unterminiert Demokratie in Entwicklungsländern. mehr

Stadtluft macht chancenreich

Von Tilman Weigel

Organisationen wie die Welthungerhilfe, Brot für die Welt und Misereor zeichnen ein zu düsteres Bild von Entwicklungsländern. Sie stehen außerdem der notwendigen Urbanisierung im Weg. mehr

Der tödliche Kampf gegen DDT

Von Georg Keckl

Seit Jahrzehnten machen westliche Umweltaktivisten Stimmung gegen das hochwirksame Insektizid DDT. Seitdem es weltweit wieder stärker eingesetzt wird, sinken die Zahlen der Malariatoten. mehr

Die Illusion einer Illusion

Von Franz Kromka

Die westliche Entwicklungshilfe verhindert echte Fortschritte in der Dritten Welt. Statt auf Almosen sollte man auf Handelsliberalisierung und Privatinvestitionen setzen. mehr

Energie für Afrika

Analyse von Thilo Spahl

Den Ärmsten ist doch schon enorm geholfen, wenn sie nachts etwas Licht aus sauberen Solarlampen bekommen. Nein. Afrika braucht billige Energie im großen Maßstab – egal aus welcher Quelle mehr

Welthunger: Brot für die Welt und Brösel für Afrika

Von Georg Keckl

Kirchliche Entwicklungsorganisationen setzen auf Importverbote für europäisches Fleisch und die Förderung von Kleinbauern in Afrika. Ein Irrweg, unter dem vor allem die Ärmsten leiden, argumentiert der Agraringenieur Georg Keckl. Der Kontinent muss sich vom „Norden“ emanzipieren mehr

„Gesundessen“ als Glaubensbekenntnis

Analyse von Uwe Knop

Lobbyisten behaupten, vegetarische Kost könne Zivilisationskrankheiten verhindern und behandeln. Das sind unwissenschaftliche Mythen. Aber viele Menschen glauben daran. Am Besten sollte jeder einfach essen, worauf er Lust hat. mehr

Entwicklungsländer: Der Löwe vor dem Sprung?

Von Barbara Off

In Tansania liegen Unternehmensgründungen im Trend. Junge Leute nutzen zunehmend die neuen Chancen. Aber die Regierung besteuert auch hart. Teile der Mittelschicht kritisieren daher die Selbstbedienung der politischen Elite – und die Entwicklungshilfe, berichtet Barbara Off. mehr

Indigene Völker: Konservierte Rückständigkeit

Von Patrick Hayes

Eine europäische NGO will den Stamm der Jarawa auf der zu Indien gehörenden Inselgruppe der Andamanen vor der modernen Welt „schützen“. Ein Urteil des Obersten Gerichtshofs Indiens weist in eine andere Richtung. Patrick Hayes über den Export westlicher Fortschrittsfeindlichkeit. mehr

Kony 2012: Dislike!

Kommentar von Luke Samuel

Bei der Kony-2012-Kampagne geht es weniger darum, notleidenden Afrikanern zu helfen, als wohlhabenden Westlern per Mausklick ihre moralische Überlegenheit zur Schau stellen zu lassen. Über einen bigotten Internet-Hype, der dem westlichen Interventionismus in die Hände spielt mehr

Weiterführende Literatur