11.07.2022

Du kommst hier nicht rein!

Von Christoph Lövenich

Das Corona-Zertifikat der Europäischen Union wurde verlängert. Der EU-Bürger bleibt somit ein wandelnder QR-Code und kommt nicht ohne weiteres an digitalen und analogen Türstehern vorbei.

Die Europäische Union hat Ende Juni ihr digitales Corona-Zertifikat um ein Jahr verlängert. „Aufgrund der“, wie der berichterstattende Parlamentarier sagte, „unvorhersehbaren Entwicklung des Virus“. Umso vorhersehbarer war diese Entscheidung – trotz ein paar hunderttausend, sagen wir mal, eher skeptischer Rückmeldungen von Bürgern.

Als die Corona-Transformation anrollte, blieb die EU zunächst eher unsichtbar; es wurde allerdings deutlich, wie die vielgepriesene Errungenschaft der staatenübergreifenden Bewegungsfreiheit von EU-Bürgern zusammenschrumpfte, da einige dieser Staaten die Grenzen z.B. für Touristen einfach so geschlossen hatten. Als Ende 2000 Ratspräsident Charles Michel einen globalen Pandemievertrag vorschlug, blieb das öffentlich weitgehend unbeachtet, bis sich später die WHO des Projekts annahm.

Die EU trat dann aber sichtbar auf den Plan, als es um die neuartigen Impfungen ging. Zunächst hat die EU-Arzneimittelbehörde in aller Eile die Notzulassungen erteilt. Wie aus Insiderkreisen zu hören war und was wenig zu verwundern vermag, auf Druck aus der EU-Kommission hin. Auch wenn ein echter Notfall nie eingetreten ist, die Nebenwirkungen der Impfstoffe hingegen sehr wohl.

Bekanntermaßen soll die Kommissionspräsidentin, die undemokratisch ins Amt gelangte Ursula von der Leyen, Impfstoffdeals mit dem Pfizer-Chef Albert Bourla per SMS eingefädelt haben. Wir erinnern uns: Schon als Bundesministerin spielten SMS eine Rolle bei ihrer Berateraffäre – SMS, die dann praktischerweise gelöscht wurden. Damals ging es übrigens nur um zig Millionen Euro Steuergelder, also um Peanuts verglichen mit den zig Milliarden Euro beim Pfizer/Biontech-Deal. Nach zahlreichen Nachfragen gab die Brüsseler Bürokratie nun bekannt, die SMS endgültig nicht auffinden zu können. So funktioniert bei der EU Transparenz.

„Statt, wie offiziell behauptet, das Reisen innerhalb der EU zu erleichtern, geschieht das Gegenteil: Reisen wird an Bedingungen geknüpft.“

Wenn es um die Bürger geht, sieht sich selbige EU jedoch sogar in der Position, deren ganze Social-Media-Kommunikation zu überwachen. Mit dem „Digital Services Act“, sozusagen dem EUropäischen Netz-DG, ist man beim Ausbau des Überwachungs- und Bevormundungsstaates ganz vorne dabei. Diese Regulierung erfolgt unter anderem unter dem Vorwand, Kinderpornographie bekämpfen zu wollen. Wir erinnern uns: Von der Leyen hat mit dieser Argumentation 2009 als deutsche Bundesministerin schon mal Netzsperren eingeführt, was ihr den Spitznamen „Zensursula“ einbrachte („Flinten-Uschi“ kam erst später). Damals waren die Internetsperren letztlich gescheitert – an bürgerrechtlicher Vernunft.

Heute richtet sich diese Regulierung letztlich gegen die in den Sozialen Medien vernetzten Kritiker und Dissidenten. Auch solche, die die Kungelei zwischen EU-Kommission und Pharmakonzernen anprangern, die sich bei den Corona-Impfungen aufs Neue zeigt. So erhielt im November letzten Jahres der erwähnte Pfizer-Chef Bourla bei einer Veranstaltung des Atlantic Councils einen Preis – aus der Hand der Ursula von der Leyen. Die hat ihn dann maskenlos und ohne Einhaltung eines Mindestabstands sogar umarmt. Mit den reichlich vorhandenen Steuergeldern unterstützt Brüssel auch die Ansiedlung von Biontech-Fabriken in Afrika.

Passend zu ihrer vorbehaltlosen Unterstützung des globalistischen Impfprojekts hat die EU das EUDCC herausgebracht, das digitale Corona-Zertifikat über den Impf-, Genesenen- bzw. Teststatus. Dieses galt von Mitte 2021 an zunächst ein Jahr, nun ist es bis Mitte 2023 verlängert worden. Statt, wie offiziell behauptet, das Reisen innerhalb der EU zu erleichtern, geschieht das Gegenteil: Reisen wird an Bedingungen geknüpft.

„Ein solches Zertifikat öffnet die Tür sperrangelweit für jedwede digitale Überwachungs- und Bestrafungsinfrastruktur, die mit Zugangsbeschränkungen funktioniert.“

Und wie wir sehen konnten, das EU-Zertifikat wird innerhalb der Länder – ähnlich wie der Green Pass z.B. in Israel – für Zugangskontrollen aller Art genutzt, am Arbeitsplatz, in der Gastronomie, bei Besuchen im Krankenhaus, Altersheim oder Museum und in der Bahn. Jedenfalls, wo und solange die jeweiligen 3G-, 2G- und ähnlichen Hürden stehen. Ein solches Zertifikat dient nicht nur als Instrument eines kalten Impfzwangs, sondern öffnet die Tür auch sperrangelweit für jedwede digitale Überwachungs- und Bestrafungsinfrastruktur, die mit Zugangsbeschränkungen funktioniert, und kann künftig weit über Fragen banaler Atemwegserkrankungen hinausgehen. Aus Bürgern mit Rechten werden so wandelnde QR-Codes.

So sieht ein solches Zertifikat übrigens aus. Als Ausdruck, mit QR-Code. Pro Nadelstich eine Seite. Das kann man bei einer Kontrolle in Papierform vorlegen oder in mehrere Apps einscannen. Da viele Bürger es ja ach so praktisch finden, alles im Handy parat zu haben und sich nicht daran stören, auf diese Art immer gläserner zu werden.

Abb. 1: Digitales Covid-Impfzertifikat der EU (Erstimpfung), Muster eines Ausdrucks, Quelle: RKI

Man erhält ein solches Zertifikat „kostenlos“, der Aussteller wird dafür mit ein paar Euro vergütet. Man erhält es nach der Impfung oder in der Apotheke gegen Vorlage des Impfpasses, wenn man geimpft ist – beziehungsweise der Impfpass glaubhaft genug aussieht. Tatsächlich lässt sich so ein falscher Impfpass ‚waschen‘ und in ein echtes Zertifikat verwandeln.

Der QR-Code des französischen Präsidenten Emmanuel Macron soll mal im Internet zu finden gewesen sein, so dass Menschen mittels einer Kopie Zugang zu Gebäuden fanden. Möglicherweise hat es Sabotage, etwa durch IT-Mitarbeiter der EU, gegeben. Auch ist z.B. ein derartiges Zertifikat aufgetaucht, das auf einen Herrn ausgestellt ist, der sich schon früher als die EU für ein geeintes Europa eingesetzt hatte, nämlich auf einen gewissen Adolf Hitler. Mit Biontech geimpft, im Oktober 2021. Erst im Herbst also, obwohl er schon Anfang des Jahres die Spritzen hätte erhalten können, da er in seinem Alter gewiss zur vulnerablen Risikogruppe gehört.

„Geplant ist auch eine Digital-Identity-Wallet der EU, die als erfassungstechnische Grundlage für ein umfassendes Sozialkreditsystem taugt.“

Eurokraten hassen diesen Trick? Ach was, über diese Manipulationsanfälligkeit schaut man gnädig hinweg. Denn es geht es letztlich um etwas anderes, nämlich darum, überhaupt solche Kontroll-Technologien zu etablieren und zu normalisieren. Der Präzedenzfall ist geschaffen, denn – von mehreren Lockdowns zermürbt – waren nur allzu viele Geschäfte, Gaststätten und andere Einrichtungen bereit, solche Zugangskontrollen einzuführen. Ebenso willig haben sich die zu Kontrollierenden in ihrer Mehrheit dem System unterworfen. Die Uni-Bibliothek in Bonn z.B. hat sogar Drehkreuze im Eingangsbereich gebaut, damit im nächsten Winter die die 3G-Kontrollen über einen Scan möglich werden und man sich so vielleicht Personalkosten bei den Rentnern sparen kann, die zuletzt die Zugangsdiskriminierung durchgeführt haben. Wer kritische Literatur in der Bibliothek ausleihen möchte, muss sich Tests oder Impfversuchen unterziehen. Nur wer den richtigen QR-Code hat, darf irgendwo rein.

Das digitale Corona-Zertifikat war nur der Anfang, geplant ist auch eine Digital-Identity-Wallet der EU, die als erfassungstechnische Grundlage für ein umfassendes Sozialkreditsystem taugt. Und ehe man sich versieht, tritt wie jüngst in China die Situation auf, dass die Obrigkeit einigen unzufriedenen Bankkunden, die ihr Geld abheben wollten, mal eben den Gesundheitspass auf Rot geschaltet hat, so dass sie sich nicht mehr frei bewegen konnten. So sind die Aussichten im Jahre ’22 – oder sollten wir sagen: im Jahre 1+9+8+4?

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